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04. November 2022

Prolog

Alles tun, um das Schlimmste zu verhindern

Die derzeitige geopolitische Situation stellt Gaslieferanten wie auch Gasnetzbetreiber vor zahlreiche Herausforderungen. Nebst den schwindelerregenden Preisen auf dem Markt steht die Schweizer Gasbranche möglichen Versorgungsproblemen gegenüber.

Unsere Lieferpartner – für Viteos sind das die regionalen Gasversorger Gaznat und GVM – mussten Alternativlösungen zum Gas russischer Herkunft finden. Deshalb wurde eine diversifiziertere Versorgung aufgebaut, einschliesslich ständig wachsender LNG-Anteile. Ausserdem wurden Vereinbarungen über die Lagerung von Gas an verschiedenen Orten in
Frankreich getroffen.

Die mögliche Gasknappheit zwingt uns dazu, uns auf die Reduktion des Verbrauchs einzustellen. In erster Linie betrifft dies natürlich die Zweistoff-Kunden, die vorbereitet sein müssen, ihre Anlagen umzustellen. Viteos besitzt z. B. Fernwärmeanlagen, die bei Bedarf von Gas auf Öl umgestellt werden können. Unsere Ölspeicher wurden im Sommer vorsorglich aufgefüllt. Nichtsdestotrotz muss auch die Logistik für die Versorgung in diesem Winter im Falle einer längeren Gasknappheit sichergestellt werden.

Auch die Kommunikation ist ein wesentliches Element der Vorbereitung auf Beschränkungen in der Gasversorgung. Viteos hat deshalb seine Grosskunden im Laufe des Sommers über das Risiko einer Knappheit sowie die möglichen Massnahmen zur Minimierung der Auswirkungen einer Reduktion oder sogar eines Ausbleibens der Gaslieferungen informiert und sie dafür sensibilisiert. Weiter arbeiten wir eng mit dem Verband der Sanitärinstallateure des Kantons Neuenburg zusammen, damit diese im Rahmen ihrer jährlichen Kontrollen in Absprache mit den Eigentümern die Vorlauftemperatursollwerte senken. Viteos hat ausserdem eine Sensibilisierungskampagne unter dem Titel «Il est temps d’agir. Économisons l’energie.» (Zeit zu handeln. Sparen wir Energie.) gestartet, die sich ebenso an Haushalte wie an Unternehmen und Immobilienverwaltungen richtet.

Im Falle einer ernsthaften Verknappung wird sicher die grösste Herausforderung für uns sein, den Minimaldruck im Netz aufrechtzuerhalten und zu verhindern, dass ein unkontrollierbares Gas-Luft-Gemisch im Netz vorliegt. Wir bereiten uns auf die schlimmsten Szenarien vor, damit wir alles Mögliche getan haben, um diese im kommenden Winter zu verhindern. In diesem Sinne trägt jede eingesparte Kilowattstunde zur Begrenzung des Risikos einer Gasknappheit bei.

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