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31. August 2015

Produktsicherheit

Trinkwasserhygiene einheitlich regeln

In Europa fordern Verbände der Wasserwirtschaft, des Rohr- und Anlagenbaus sowie der produktherstellenden Industrie in einer Erklärung eine einheitliche europäische Regelung trinkwasserhygienischer Standards und ein europaweit konsistentes Zulassungs- bzw. Konformitätsbewertungssystem, wie man im Newsletter des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) im August nachlesen kann. Der SVGW unterstützt dieses Bestreben.

Eine einheitliche Regelung zur trinkwasserhygienischen qualitativen Beurteilung würde den Zugang der für die Produkte, die auf den Schweizer Markt drängen, erleichtern und den Aufwand für die Zertifizierung auch für den schweizerischen Verband reduzieren.

Obwohl in der EU Materialien, Werkstoffe und Produkte im Kontakt mit Trinkwasser seit 2000 die trinkwasserhygienischen Anforderungen nach Artikel 10 der EG-Trinkwasserrichtlinie erfüllen müssen, ist die Umsetzung der Richtlinie den Mitgliedstaaten überlassen geblieben. Hier wiederum waren staatliche Stellen oder private Institutionen für die Umsetzung zuständig. Diese Heterogenität führte dazu, dass im Zusammenhang mit der Erteilung von Zulassungen und Zertifikaten in den einzelnen Mitgliedstaaten Prüfungen für Produkte mit gleichem Prüfungsinhalt oder auf vergleichbarer Basis mehrfach anfielen. Insgesamt führt dies zu einer Mehrbelastung allein der deutschen Industrie in Höhe von geschätzten 600 Millionen Euro pro Jahr, ohne dass damit eine höhere Produktqualität und Produktsicherheit einherging, wie man im DVGW-Newsletter nachlesen kann.

Von einer neuen Regelung versprechen sich die Verbände eine hohe Produktqualität und Produktsicherheit in ganz Europa, was auch einen höheren Verbraucher- und Gesundheitsschutz bedeutet, einer Minimierung des Aufwands für Prüfung und Zertifizierung von Produkten und mehr Rechtssicherheit in ganz Europa für Industrie, Anwender (Unternehmen, Verbraucher) sowie Behörden.

Die neu publizierte Erklärung stützt sich auf die bisherigen Ansätze einer gemeinsamen Anforderungs- und Bewertungssystematik der sogenannten 4-Memberstates-Initiative, an der sich Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die Niederlande beteiligen. Auch der SVGW orientiert sich bei seiner Beurteilung der trinkwasserhygienischen Anforderungen an den Kriterien der Initiative.

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