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12. Mai 2017

Power-to-Gas

Store&Go: Das erste Jahr

Am 1. März 2016 startete das europäische Projekt Store&Go offiziell. Das Projekt wurde 2016 im Rahmen von "Horizon 2020" lanciert. In ihm arbeiten 27 Forschungspartner aus 6 Ländern mit einem Projektbudget von 28 Millionen Euro zusammen, um die Speichertechnologie Power-to-Gas (PtG) in grossem, industriellen Masstab weiterzuentwickeln und vor allem die Methanisierung von Wasserstoff voranzutreiben. Ziel der Technologie ist es, elektrische Energie langfristig in chemischer Energie zu speichern, da chemische Energieträger wie Methan die grösste Energiedichte aufweisen.

Am 1. März 2016 startete das europäische Projekt Store&Go offiziell. Das Projekt wurde 2016 im Rahmen von "Horizon 2020" lanciert. In ihm arbeiten 27 Forschungspartner aus 6 Ländern mit einem Projektbudget von 28 Millionen Euro zusammen, um die Speichertechnologie Power-to-Gas (PtG) in grossem, industriellen Masstab weiterzuentwickeln und vor allem die Methanisierung von Wasserstoff voranzutreiben. Ziel der Technologie ist es, elektrische Energie langfristig in chemischer Energie zu speichern, da chemische Energieträger wie Methan die grösste Energiedichte aufweisen.

Das Projekt umfasst drei sogenannte Demonstrationsanlage, wovon eine sich in der Schweiz  beim Hybridwerk der Regioenergie Solothurn (RES) in Zuchwil befindet. An diesem Teilprojekt sind fünf Partner aus der Schweiz und ein deutscher Partner beteiligte: HSR Hochschule für Technik Rapperswil, Regio Energie Solothurn, der Schweizer Verband des Gas- und Wasserfachs (SVGW), die EPFL, die Empa und das Unternehmen Electrochaea (Deutschland). Hier wird unter der Leitung von RES zusammen eine biologische Methanisierung am Standort mit einer Spitzenleistung von 700 kW realisiert. Das gewählte Verfahren beruht auf der Technologie der Firma Electrochaea . Archaeen (Urbakterien) verwandeln Wasserstoff, der aus dem Hybridwerk bezogen wird, in Methan um. Dazu benötigen die Archaeen neben dem Wasserstoff auch CO2. Dieses wird über eine Leitung aus der Anlage des Zweckverbands Abwasserregion Solothurn-Emme  zugeführt.

Das erste Jahr stand ganz im Zeichen des Planungs- und Genehmigungsarbeiten für die drei Demonstrationsanlagen. Umfangreiche Basic-Enginnering-Dokumente mussten erstellt, die Detailplanung der Methanisierungsreaktoren mit ihrer Peripherie konzipiert und die Baugenehmigungen vorbereitet werden. Dabei fand bereits ein intensiver technischer Austausch zwischen den Industriepartnern, den Standortbetreibern und den Technologielieferanten statt. Als wesentlicher Meilenstein 2017 konnte bei allen Standorten die technische Dokumentation weitgehend fertiggestellt werden. Damit kann der Zeitplan eingehalten werden, der vorsieht, dass die Anlagen 2018 aufgebaut und in Betrieb gesetzt werden können. Die begleitenden Arbeitspakete wie Messtechnik, Versuchsplanung, Auswertungsvorbereitung und die Datenerhebungen für die oekonomischen und oekologischen Modellierungen sind weit gediehen.

Ende Februar 2017 erhielt RES die Baugenehmigung für die Methanisierung und am 4.5.2017 erfolgte der Spatenstich als erster offizieller Meilenstein nach dem Projektstart 2016. Die Methanisierung weist als zentrales Element einen bei 10 bar betriebenen Druchreaktor von 12 m Höhe auf, in dem die biologische Methanisierung stattfindet. Die Gesamtanlage weist eine Grundfläche von 12 x 12 m auf. Neben dem Reaktor befinden sich auf dem Gelände noch Container für die Bereitstellung der Biologie und Nährstoffe, die Messung und Steuerung sowie die Gasaufbereitung. Noch gilt es, viele Teilfragen beim Aufbau der Anlage, die 2018 am Standort Solothurn eintrifft, zu lösen. Das beginnt mit der Bereitstellung des Kohlendioxids an der Anlage, der Optimierung des Verfahrens im Reaktor sowie an der effizienten Ausgestaltung der Peripherie. Ein weiterer wichtiger Meilenstein im 2017  wird auch die technische Dokumentation und Risikobewertung für die gastechnischen und behördlichen Abnahmen sein.

Als Fazit kann jetzt schon festgestellt werden, dass das EU-Projekt Store&Go neue Impulse im Bereich Sektorenkopplung, Anlagendesign, Dimensionierung und Optimierung gebracht hat. Nun gilt es, an drei Demonstrationsanlagen netzdienlich mit erneuerbarem Strom zu betreiben und die Tauglichkeit der Methanisierungskonzepte in diesem Kontext nachzuweisen. Dafür steht dann ein Zeitfenster von 2018-2019 zur Verfügung.

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