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22. Januar 2019

Luzern

Gewässerverschmutzungen haben zugenommen

Im vergangenen Jahr gab es im Kanton Luzern 83 registrierte Fälle von Gewässerverschmutzungen. Das sind rund 34 Prozent mehr als im Vorjahr. Zugenommen haben die Verschmutzungen durch Industrie und Gewerbe. Die von der Landwirtschaft verursachten Vorfälle sind wie schon im Vorjahr zurückgegangen.

Im Jahr 2018 wurden der Luzerner Polizei 83 Gewässerverschmutzungen gemeldet, deutlich mehr als im Vorjahr, da waren es 62 Fälle. Die Zahl liegt zudem über dem Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2017, als sich 72 Fälle ereignet hatten. 20 Fälle, zwei weniger als im Vorjahr, sind auf die Landwirtschaft zurückzuführen, knapp zwei Dutzend oder fünf Fälle mehr auf Industrie- und Gewerbe. Letztere lassen sich auf 13 Verschmutzungen durch Baustellenabwasser und 10 auf Abwässer von Industrie- und Gewerbebetrieben aufteilen.

In 21 weiteren Fällen entstanden Verunreinigungen durch die Einleitung von Feststoffen in Gewässer, durch falsche Entwässerung sowie durch Öl- und Verkehrsunfälle. Im Vorjahr gab es nur neun solcher Fälle. In 19 der 21 Fälle konnten im vergangenen Jahr weder Ursache noch Verursacher ermittelt werden.
 
Insgesamt ein Dutzend Vorfälle, fast ebenso viele wie im Vorjahr, hatten ein Fischsterben zur Folge. In je vier Fällen waren Gülle und Baustellenabwässer die Ursache.

Mangelnde Sorgfalt

Die Zahl der durch Baustellenabwasser verursachten Gewässerverschmutzungen ist gegenüber dem Vorjahr gleich hoch geblieben. Die Verunreinigungen sind in den meisten Fällen auf mangelnde Sorgfalt auf den Baustellen zurückzuführen. Die Dienststelle Umwelt und Energie will deshalb in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und dem Zentralschweizer Umwelt-Baustelleninspektorat die Beratungen und Kontrollen auf Baustellen verstärken.

Ungenügende Überwachung

Die Zahl der von der Landwirtschaft verursachten Gewässerverschmutzungen belief sich im vergangenen Jahr auf 20 Fälle. Diese Zahl liegt deutlich unter dem Durchschnitt der Zeitperiode 2012 bis 2017. Der Rückgang der Anzahl Gewässerverschmutzungen zeigt, dass die Anstrengungen in der Landwirtschaft zur Vermeidung von Gewässerverschmutzungen wirken.
 
Die häufigsten Ursachen von landwirtschaftlichen Gewässerverschmutzungen sind nach wie vor die ungenügende Überwachung der Anlagen sowie technische Mängel. Der Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband und die Dienststelle Landwirtschaft und Wald engagieren sich seit Jahren gemeinsam, um die Sicherheit beim Umgang mit Hofdünger zu erhöhen und die Zahl der Unfälle zu reduzieren.

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