Plattform für Wasser, Gas und Wärme
News
08. September 2022

H2vorOrt

Deutsche Gasverteilnetze starten in die Klimaneutralität

180 Gasverteilnetzbetreiber deutschlandweit haben Planungsdaten für den Gasnetzgebietstransformationsplan 2022 abgegeben. Der Bericht zeigt den Willen der Branche, die Klimaneutralität ambitioniert umzusetzen.

Mit der Veröffentlichung des Planungshandbuchs zum Gasnetzgebietstransformationsplan (GTP) im März 2022 wurde der mehrjährige, deutschlandweite Prozess, die Gasverteilnetze in die Klimaneutralität zu transformieren, gestartet. Jetzt liegt der erste konsolidierte Gesamtbericht auf Basis der Einzelplanungen der Unternehmen vor. Im Fokus des GTP steht dabei die Umstellung der Gasverteilnetze auf klimaneutralen Wasserstoff, Biomethan sowie weiteres klimaneutrales Methan bzw. Mischgase. Mit 180 teilnehmenden Netzbetreibern im ersten Planungsdurchgang wird bereits die Mehrheit der Netzanschlüsse und Verteilnetzkilometer in Deutschland abgedeckt. Die weit überwiegende Mehrzahl aller Landkreise in Deutschland hat Gemeinden, deren Gasnetze von einem der teilnehmenden Unternehmen betrieben werden.

Die Mehrheit der teilnehmenden Netzbetreiber sieht den ersten regulären Einsatz von Wasserstoff in ihren Verteilnetzen sehr zeitnah, in grossen Teilen Deutschlands schon innerhalb der nächsten acht Jahre. Grossflächige Umstellungen auf 100 Prozent Wasserstoff werden dann vielfach in den 2030er Jahren antizipiert. Je nach Region wird auch von einem langfristigen und umfangreichen Einsatz von lokal erzeugtem Biomethan ausgegangen.

 

Im GTP ist die jeweilige Situation vor Ort die Ausgangsbasis für die Transformation der Kommunen und Regionen zur Klimaneutralität. Die Gasverteilnetzbetreiber bringen in ihren Planungen jetzt die Bedarfe der Kunden, sowie die Planungen der Fernleitungsnetzbetreiber und Betreiber dezentraler Erzeugungsanlagen zusammen. Nur durch diesen Brückenschlag kann ein kohärentes Zielbild einer klimaneutralen Versorgungsinfrastruktur mit Gas geschaffen werden. Die Verteilnetzbetreiber haben in einem strukturierten Prozess ihre Netzgebiete hinsichtlich ihrer Kundenbedarfe, der dezentralen Einspeisesituation, der Belieferung durch vorgelagerte Netzbetreiber und der technischen Eignung ihrer Leitungsnetze für Wasserstoff untersucht. Auf dieser Basis wurden Planungsdaten an H2vorOrt übermittelt und dort zu einem Bericht konsolidiert. Diese Analysen werden in den Folgejahren weiter vertieft, mit jährlicher Berichterstellung. Ziel ist, spätestens 2025 eine investitionsfähige Planung vorliegen zu haben.

In H2vorOrt arbeiten 47 Unternehmen im DVGW zusammen mit dem VKU an der Transformation der Gasverteilnetze hin zur Klimaneutralität. H2vorOrt ist das zentrale Gremium für die strategische Dekarbonisierung der deutschen Gasverteilnetze. Die 47 Partner betreiben mehr als 50% der deutschen Gasverteilnetzkilometer und Netzanschlüsse.  

Erfahren Sie mehr dazu im Interview mit Florian Feller in der Ausgabe März Aqua & Gas 3/2022.

Kommentar erfassen

Kommentare (0)

e-Paper

«AQUA & GAS» gibt es auch als E-Paper. Abonnenten, SVGW- und/oder VSA-Mitglieder haben Zugang zu allen Ausgaben von A&G.

Den «Wasserspiegel» gibt es auch als E-Paper. Im SVGW-Shop sind sämtliche bisher erschienenen Ausgaben frei zugänglich.

Die «gazette» gibt es auch als E-Paper. Sämtliche bisher erschienen Ausgaben sind frei zugänglich.