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13. September 2022

Speicheranlagen

Energiekommission fordert Netzentgeltbefreiung

Die Energiekommission des Ständerats will Speicheranlagen ohne Endverbraucher sowie Anlagen zur Umwandlung von Strom in Wasserstoff oder synthetisches Gas vom Netzentgelt befreien. Das Forum Energiespeicher Schweiz (FESS) fordert dies schon länger und begrüsst diesen Entscheid.

Die Energiekommission des Ständerats (Urek-S) schafft im Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien die Rahmenbedingungen für einen wirtschaftlichen Betrieb von Grossspeichern und dezentralen Speichern. Gemäss der Kommission sollen Speicheranlagen ohne Endverbraucher sowie Anlagen zur Umwandlung von Strom in Wasserstoff oder synthetisches Gas vom Netzentgelt befreit werden. Damit wird eine Gleichbehandlung mit Pumpspeicherkraftwerken erreicht, die heute schon vom Netzentgelt befreit sind und nur für den Nettobezug Netzentgelte bezahlen müssen. Ab 2030 sollen die Netzbefreiungen laut Kommission nur für diejenige Zeit, in der die Speicheranlagen netzdienlich betrieben werden und die Energie aus erneuerbaren Energien stammt, gelten.

«Das Forum Energiespeicher Schweiz begrüsst ausdrücklich, dass die Kommission mit ihrem Entscheid der Tatsache Rechnung trägt, dass die Stromversorgung zunehmend von Flexibilität in der Erzeugung sowie der Nachfrage und damit von unterschiedlichen Speicherlösungen abhängig sein wird», so Thomas Nordmann, Sprecher des Forums Energiespeicher Schweiz.

Sektorübergreifende Speicher werden wichtiger

Zentral für das FESS ist, dass in den Entscheid der Kommission neben elektrischen Speichern auch Speicher einbezogen wurden, die sektorübergreifend einen Beitrag an die Optimierung des Gesamtsystems leisten. Dies gilt für die Umwandlung von überschüssigem erneuerbarem Strom in Wärme oder in synthetisches Gas. Gerade bei der Speicherung von Wärme wurden grosse Fortschritte erzielt. So verringern saisonale Wärmespeicher nicht nur die Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen, sondern können den Strombedarf im Winter auch um beeindruckende 4 TWh reduzieren und so das Risiko einer drohenden Strommangellage deutlich verringern. Dies hat das Forum Energiespeicher Schweiz (FESS) im Mai 2022 in einem Positionspapier aufgezeigt.

Wichtig für das FESS ist zudem, dass auch der netzdienlichen Bedeutung von Autobatterien, die dank der rasanten Entwicklung der Elektromobilität innert wenigen Jahren gewaltige Speicherkapazitäten bereitstellen werden, Rechnung getragen wird. Mittel- bis langfristig sollte weiter auch eine technologieneutrale, netzübergreifende Netztarifierung angestrebt werden, bei der die Kosten der Nutzung für die vorgelagerten Netze auch bei einer Umwandlung in einen anderen Energieträger «mitgegeben» werden.

In der «Roadmap Energiespeicher 2.0» zeigt das Forum Energiespeicher Schweiz kompakt auf, wie die Rahmenbedingungen angepasst werden könnten, damit Energiespeicher ihr beachtliches Potenzial entfalten können.

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