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05. Mai 2025

«SPAK-UF»

SWG nimmt Aktivkohle-Filteranlage in Worben in Betrieb

Seit Ende April sorgt in Worben eine neue Filteranlage für die Entfernung von Mikroverunreinigungen aus dem Trinkwasser von rund 60 000 Menschen. Statt auf Umkehrosmose-Filterung zu setzen, hat sich der Versorger Seeländische Wasserversorgung Worben für eine Anlage mit superfeiner Pulveraktivkohle und Ultrafiltration entschieden. Dieses Verfahren biete gemäss der Wasserversorgung gleich mehrere Vorteile.

Mit fast 100 geladenen Teilnehmenden feierten die Vertreterinnen und Vertreter der Seeländischen Wasserversorgung Worben (SWG), der Verbandsgemeinden und Vertragspartner sowie die Baubeteiligten nach 10 Monaten Bauzeit Ende April die Inbetriebnahme einer neuartigen Filteranlage mit dem Namen «SPAK-UF». Der Entscheid zum Bau einer Filteranlage wurde im Jahr 2020 getroffen, weil Abbau-Produkte von Chlorothalonil im Wasser zu finden waren.

«SPAK-UF» steht für superfeine Pulveraktivkohle und Ultrafiltration. Dieses neue Verfahren stammt vom Schweizer Unternehmen Membratec SA aus Sieders, durch das der Bedarf an Aktivkohle substanziell reduziert und auch z.B. PFAS-Rückstände entfernt werden können. Gegenüber einem Filterverfahren mit Umkehrosmose bietet gemäss SWG das Verfahren noch weitere Vorteile:

  • keine problematischen Abwässer
  • keine problematischen Chemikalien
  • keine Entmineralisierung des Trinkwassers
  • geringerer Stromverbrauch
  • höhere Ausbeute (über 99.6% des Rohwassers wird zu Trinkwasser)
  • höhere Leistung (Produktion von über 12 500 m3 Trinkwasser pro Tag)
  • flexiblerer Betrieb (hohe Durchflussvariabilität statt Bandbetrieb)
  • langfristiger Nutzen (sollten Pestizidrückstände dereinst kein Thema mehr sein, kann die Aktivkohle weggelassen oder geringer dosiert werden, während die UF weiterhin für bakteriologische Reinheit sorgt)
Aktivkohle aus Schweizer Holz

Einstimmig genehmigte die Abgeordnetenversammlung am 30.05.2023 das SPAK-UF-Projekt sowie den entsprechenden Kredit von CHF 2,1 Mio. und Ende Juni 2024 erfolgte der Baubeginn. Nicht zuletzt steckt, so die SWG, in dieser Filteranlage noch eine zweite Schweizer Innovation: Die eingesetzte Aktivkohle stammt aus Schweizer Holz und weist dementsprechend eine deutlich bessere Ökobilanz auf.

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