Kunststoffrohre fallen insbesondere bei Bauprojekten, Werkleitungsarbeiten und Rückbauten in beträchtlichen Mengen an. Gleichzeitig eignen sich viele davon hervorragend für eine hochwertige stoffliche Verwertung. Das Projekt «Swiss Plastic Pipe Recycling (SPPR)» soll dort ansetzen, wo bisher kaum standardisierte Rücknahmesysteme existieren. Ein zentrales Element des Projekts SPPR soll der Aufbau eines koordinierten, gut zugänglichen Netzwerks an Sammelstellen für Kunststoffrohre sein. Schweizweit stehen bereits über 40 Rückgabestellen zur Verfügung, doch werden gemäss VSPR bisher nur PE-Rohre aus dem Tiefbau gesammelt. In Zukunft soll das Angebot auf weitere Anwendungsgebiete und Materialien ausgebaut werden. Dies soll es Bauunternehmen, Installateuren und Rückbauunternehmen ermöglichen, Materialien gezielt und fachgerecht in den Recyclingkreislauf zurückzuführen. Die Sammelstellen werden laut VSPR von autorisierten Partnern betrieben und diese nehmen definierte Rohrtypen entgegen – vorausgesetzt, sie werden sortenrein und sauber angeliefert.
Über eine interaktive Karte auf der SPPR-Webseite können Unternehmen und Interessierte die nächstgelegene Sammelstelle sowie weitere Informationen zum Projekt finden. Mit der zentralen Sammlung soll nicht nur für eine bessere Qualität der gesammelten Materialien gesorgt werden, sondern auch die Grundlage für eine effiziente und transparente Nachverfolgbarkeit entlang der gesamten Verwertungskette geschaffen werden.
Die Projektinitianten sind überzeugt, dass heute verlegte Rohre eine langfristige Ressource darstellen, da sie über eine Lebensdauer von über 100 Jahren verfügen. In der Schweiz würden pro Jahr rund 85 000 Tonnen Kunststoffrohre produziert und verbaut. Dabei bestünden bereits heute schon etwa 30 Prozent dieser Rohre aus Recyclingkunststoffen – primär aus recycelten Kunststoffverpackungen. Da solche Verpackungskunststoffe künftig vermehrt wieder in die Produktion neuer Verpackungen zurückgeführt werden sollen, brauche es weitere Rohstoffquellen für hochwertige Rezyklate.
Das Projekt wird laut Angaben des VSPR von einer breiten Allianz führender Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Rohrbereich getragen. Beteiligt seien Akteure aus den Bereichen Bau, Gebäudetechnik, Kunststoffverarbeitung, Recycling und Handel. Zu den Projektbeteiligten zählen die Burkhalter Gruppe, Debrunner Acifer, Eberhard, HakaGerodur, InnoRecycling, MCAM Symalit, Meier Tobler, Geberit und Georg Fischer.
Website des SPPR-Projekts: www.pipe-recycling.ch
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