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11. Juli 2025

Synthesegas

PtX-Versuchsplattform für Offshore-Betrieb bereit

Unter der Leitung des Karlsruher Instituts für Technologie will das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit weiteren Projektteilnehmern im Rahmen des Projektes H2Mare PtX-Wind auf einer schwimmenden Plattform synthetische Kraftstoffe aus Windenergie, Meerwasser und Umgebungsluft produzieren. Eine modulare Anlage wurde auf einer Barge installiert und liegt betriebsbereit in Bremerhaven. Noch in diesem Jahr soll sie vor Helgoland synthetischen Kraftstoff direkt auf dem Meer produzieren.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat diese Woche hat eine schwimmende Versuchsplattform zur Demonstration einer vollständigen Power-to-X-Prozesskette für synthetische Kraftstoffe vorgestellt. Der gesamte Planungsprozess, von der Genehmigung über die Errichtung bis hin zum Betrieb der Anlage, soll damit realitätsnah getestet werden. Nach einem Test in Bremerhaven im Juli, soll die Plattform ab August im Offshore-Einsatz vor der Insel Helgoland in Betrieb gehen.

Kraftstoffe aus Windenergie, Meerwasser und Umgebungsluft

Laut DLR soll die modulare Anlage Windenergie, Meerwasser und Umgebungsluft zur Herstellung von synthetischen Kraftstoffen verwenden. Dafür verfüge die H2Mare-Versuchsplattform über eine eigene Direct-Air-Capture-Anlage zur Gewinnung von CO2 aus der Meeresluft, eine Meerwasserentsalzungsanlage sowie eine Hochtemperatur-Elektrolyse zur Erzeugung von Synthesegas. Laut DLR besteht dieses Gas aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid und wird als Ausgangsstoff für eine Vielzahl chemischer Synthesen benötigt. Einzigartig ist gemäss DLR, dass die Testumgebung einen Betrieb der Hochtemperaturelektrolyse bei bis zu 850°C im Druckbereich von 8 bis 25 bar ermögliche. Dadurch könne die direkte Koppelung mit der an Bord befindlichen Fischer-Tropsch-Synthese auf gleichem Druckniveau demonstriert werden. Der modulare Aufbau soll einen dynamischen, netzunabhängigen Betrieb der gesamten Prozesskette, angepasst an die Verfügbarkeit von erneuerbarem Strom aus Offshore-Windkraft. ermöglichen.

Offshore-Einsatz ab August 2025

Die Forschenden planen die Plattform ab Juli 2025 zunächst im Hafen von Bremerhaven und anschliessend auf offener See vor Helgoland zu testen. Einer der Forschungsschwerpunkte sei, die gesamte Prozesskette auch bei sich ändernden Windbedingungen dynamisch zu betreiben. Ausserdem werde damit getestet, wie maritime Einflüsse (Wellengang, Salzwasser und Windlasten) auf die Anlagen wirken. Ziel sei es, einen autarken, sicheren Betrieb auf See zu realisieren. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse sollen als Grundlage für die Entwicklung grösserer Produktionsplattformen dienen, die direkt an Windenergieanlagen gekoppelt werden können.

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