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14. Juli 2025

Kunststoffherstellung

Datenbank von Chemikalien in Kunststoffen

Eine im Wissenschaftsmagazin «Nature» veröffentlichte Studie bietet einen systematischen Überblick über sämtliche Chemikalien, die in Kunststoffen enthalten sein können, und gibt Aufschluss über ihre Eigenschaften, Verwendungszwecke und Gefahren. Ausserdem möchte die Studie einen wissenschaftlichen Ansatz zur Identifizierung bedenklicher Chemikalien liefern, damit Wissenschaftler und Hersteller sicherere Kunststoffe entwickeln können.

Kunststoffe sind allgegenwärtig und die darin enthaltenen Chemikalien sind ein zentrales Thema. Sie enthalten teilweise Hunderte von Chemikalien, die in die Umwelt gelangen können. Viele davon sind bekanntermassen schädlich für die menschliche Gesundheit und die Umwelt. Allerdings fehlt derzeit ein umfassender Überblick über diese Chemikalien. Aus diesem Grund hat ein internationalen Forscherteams unter Beteiligung der Empa und der Eawag eine Studie durchgeführt, die zeigt, dass in Kunststoffen weit mehr Chemikalien zu finden sind als bisher angenommen. Aus der Studie entstand die Datenbank «PlastChem» und diese umfasst 16 325 Chemikalien. Der Studie nach wurden dabei mindestens 4200 Kunststoffchemikalien identifiziert, die aufgrund ihrer Gefahren für Gesundheit und Umwelt bedenklich sind. Laut Zhanyun Wang, Mitautor der Studie und Wissenschaftler an der Empa, könne diese Datenbank eine Basis schaffen, um zu einer sicheren und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu gelangen.

Mehr Transparenz und weniger Chemikalien

Laut den Autoren skizziert die Studie drei Handlungsfelder auf dem Weg zu sichereren und nachhaltigeren Kunststoffen: sicherere Chemikalien, Transparenz und chemisch einfachere Kunststoffe. Es wird vorgeschlagen, dass bekannte bedenkliche Chemikalien entweder durch freiwillige Massnahmen der Industrie oder durch Vorschriften aus Kunststoffen entfernt werden sollten. Angesichts der Tatsache, so die Autoren, dass die Industrie derzeit nicht offenlegt, welche Chemikalien in welchen Kunststoffprodukten enthalten sind, sei daher in erster Linie mehr Transparenz erforderlich. Ausserdem sollten gemäss der Studie Kunststoffe so umgestaltet werden, dass sie weniger Chemikalien enthalten, deren Sicherheit ausserdem im Vorfeld gründlich geprüft wurde, insbesondere wenn sie wiederverwendet oder recycelt werden sollen.

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