Plattform für Wasser, Gas und Wärme
News
21. Juli 2025

Fernwärme und Begrünung von Strassen

Basel-Stadt verbindet das Nötige mit dem Nützlichen

Der Kanton Basel-Stadt angekündigt den Ausbau des Fernwärmenetzes zu nützen, um möglichst viele Strassen zugunsten eines besseren Stadtklimas umzugestalten. Laut Medienmitteilung laufen für gut 30 Strassen Projekte für die Entsiegelung und Begrünung. Potenzialabklärungen für weitere Strassen sollen laufend hinzukommen. Sie sehen die Pflanzung einer möglichst hohen Zahl neuer Bäume, neue Grünflächen sowie die Entsiegelung von Asphalt vor.

Zur Erreichung von Netto Null CO2-Emissionen soll das Basler Fernwärmenetz von 2022 bis 2037 um gut 60 Kilometer ausgebaut werden. Entsprechend dem Stadtklimakonzept plant der Kanton anlässlich des Fernwärmeausbaus möglichst viele Strasse stärker zu begrünen und zu entsiegeln. Das Bau- und Verkehrsdepartement hat seit 2023 das Potenzial zur Begrünung und Entsiegelung von rund 80 Strassenzügen ausgelotet, in denen der Fernwärmeausbau vorgesehen ist. Rund 55 Prozent der Fernwärmeprojekte bergen laut Medienmitteilung Potenzial – dort prüft das Bau- und Verkehrsdepartement den Ausbau des Hitzeschutzes. Aktuell erarbeitet das Departement rund 30 Hitzeschutzprojekte für entsprechende Strassenzüge.

Schwammstadt-Prinzip: Regenwasser fĂĽr KĂĽhlung nutzen

Je nach Strasse seien das Pflanzen neuer Bäume, Sträucher oder Grosssträucher, die Schaffung von Grünflächen mit einheimischen Gräsern und Wildblumen, das Entsiegeln von Parkplätzen mit Rasenfugensteinen oder das Vergrössern und Verbinden bestehender Baumrabatten zu zusammenhängenden Grünstreifen vorgesehen. Wenn möglich, soll ein Teil des Regenwassers direkt in die Grünflächen fliessen. Dafür werden begrünte Mulden geplant, in welchen sich das Regenwasser sammeln kann. Gemäss dem Prinzip Schwammstadt wird das im Boden gespeicherte Regenwasser bei warmen Temperaturen über die Vegetation verdunstet. Dies hat einen kühlenden Effekt auf die Umgebung. Überschüssiges Wasser kann vor Ort versickern.

Umbau mit Parkplatzaufhebungen verbunden

Gemäss dem Kanton Basel-Stadt sollen bestehende Strassenflächen für den Ausbau des Hitzeschutzes umgenutzt werden, was in vielen Fällen die Anzahl Parkplätze reduziert. Bei der Erarbeitung der Projekte beurteile das Bau- und Verkehrsdepartement deshalb die Wirkung der Aufhebung von Parkplätzen in den Quartieren. Neben dem Angebot und der Auslastung der öffentlichen Parkplätze wird auch die Situation der privaten Parkplätze einbezogen. Bei Parkplatzaufhebungen gelte es jeweils, zwischen den Vorteilen, wie beispielsweise Hitzeschutz oder Veloförderung, und den Nachteilen, die sich aus einer reduzierten Parkplatzanzahl ergeben, wie beispielsweise Suchverkehr oder wildes Parkieren, abzuwägen. Das Departement berücksichtige dafür das Angebot und die Auslastung der privaten und öffentlichen Parkplätze. Dank der Verlagerung von Parkplätzen vom öffentlichen Strassenraum auf Privatgelände sollen auf den Strassen mehr Flächen für Stadtgrün, Aufenthalt und Veloinfrastrukturen frei werden. Das entspräche auch den Zielen aus der Klimaschutzstrategie und der Mobilitätsstrategie.

Entsiegelungsstatistik in Vorbereitung

Auch unabhängig vom Fernwärmeausbau, so die Mitteilung des Kantons, entsiegelt und begrünt das Bau- und Verkehrsdepartement bei koordinierten Gleis-, Strassen- und Leitungssanierungen jeweils Basels Strassen. 2024 hat das Departement beispielsweise rund 200 Bäume entlang von Strassen und in Grünanlagen gepflanzt (Ersatzpflanzungen nicht eingerechnet). Anhand einer Begrünungs- und Entsiegelungsstatistik für den öffentlichen Raum wird das Bau- und Verkehrsdepartement künftig ausweisen können, wie viel Strassenfläche pro Jahr entsiegelt und begrünt wurde.

Quelle und weitere Informationen

Medienmitteilung Kanton Basel-Stadt

Kommentar erfassen

Kommentare (0)

e-Paper

«AQUA & GAS» gibt es auch als E-Paper. Abonnenten, SVGW- und/oder VSA-Mitglieder haben Zugang zu allen Ausgaben von A&G.

Den «Wasserspiegel» gibt es auch als E-Paper. Im SVGW-Shop sind sämtliche bisher erschienenen Ausgaben frei zugänglich.

Die «gazette» gibt es auch als E-Paper. Sämtliche bisher erschienen Ausgaben sind frei zugänglich.