Im Jahr 2014 entwickelten die Service industriel de Lausanne (SiL) ein Energiekonzept zur Beheizung eines Testquartiers in Plaines-du-Loup (Lausanne). Rund 35 Erdwärmesonden in 800 Metern Tiefe, kombiniert mit der Rückgewinnung von Abwasserwärme und gekoppelt mit Photovoltaik-Solarmodulen, ermöglichen eine CO2-neutrale Energieversorgung und sichern die Energieautonomie. In einer zweiten Phase möchten die SiL in Zusammenarbeit mit dem Entwicklungsbüro und dem Projekt Métamorphose ihre Erfahrung nutzen, um ein neues Energiekonzept zu entwickeln. Zusätzlich zu 22 Erdwärmesonden in 800 Metern Tiefe und der Rückgewinnung von Abwasserwärme soll das Viertel Plaines-du-Loup an das Fernwärmenetz angeschlossen werden, das bis 2035 zu 100 % erneuerbar sein soll. Wenn die laufenden Studien dies bestätigen, soll die Wärmeversorgung durch die Rückgewinnung von Wärme aus dem zu bauenden U-Bahn-Tunnel m3 und aus Geostrukturen der zukünftigen zentralen Tiefgarage ergänzt werden.
Laut der Stadt Lausanne soll jede dieser Wärmequellen je nach Jahreszeit optimal genutzt werden: In der warmen Jahreszeit werde vorrangig Fernwärme eingesetzt, solange die Abwärme der Müllverbrennungsanlage von Tridel nicht vollständig verwertet wird. Auch zum Aufladen der Sonden, um deren Langlebigkeit zu gewährleisten. Die Wärmerückgewinnung aus Abwasser und die Erdwärmesonden werden gemäss Medienmitteilung je nach Wärmebedarf zugeschaltet, um im Winter 70 % des Wärmebedarfs zu decken. Um diese neuen erneuerbaren Energiequellen effizient nutzen zu können, wurde im gesamten Netz eine zusätzliche Niedertemperaturleitung (40-60 °C) eingebaut. Darüber hinaus werde das gesamte System durch Contracting-Stationen in jedem städtischen Raum optimiert.
Für die Realisierung der Photovoltaik-Anlagen auf allen Gebäuden wird das Unternehmen SI-REN SA verantwortlich sein, so die Stadt Lausanne. Investoren sollen dazu angeregt werden, Eigenverbrauchsgemeinschaften zu bilden, damit die Bewohnerinnen und Bewohner direkt und zu einem günstigeren Preis von dem auf ihren Dächern erzeugten Strom profitieren können.
Der zweite Abschnitt des Quartiers Plaines-du-Loup wird ab 2030 entstehen. Das Gebiet erstrecke sich vom Parkplatz des Velodroms bis zum nördlichen Teil des Pontaise-Stadions und bis zum Marronniers-Stadion östlich der Route des Plaines-du-Loup. Er wird rund 2500 Einwohnerinnen und Einwohner (1200 Wohnungen) und etwa 26'000 m2 Gewerbefläche und öffentliche Einrichtungen, darunter eine Sekundarschule, beherbergen. Der Nutzungsplan für die zweite Etappe der Plaines-du-Loup soll gemäss Plan Anfang 2026 öffentlich aufgelegt werden. Die Investoren, die für die Umgestaltung dieses Stadtteils ausgewählt wurden, werden im Herbst dieses Jahres bekannt gegeben. Die Arbeiten sollen im Jahr 2027 beginnen.
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