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22. Oktober 2025

Trinkwasserversorgung und Extremwetterereignisse

Abschluss des Projekt Trinkxtrem: Lösungen für die Praxis

Im Projekt Trinkxtrem haben sich fünf Wasserversorgungsunternehmen mit zehn Partnern zusammengeschlossen, um praxisnahe Lösungen zu entwickeln, die die Trinkwasserversorgung gegenüber zukünftigen Extremwetterereignissen resilienter machen sollen. Das dreijährige Projekt wurde diesen Herbst abgeschlossen. Die Resultate des Projekts soll praxisnahe Lösungsansätze anbieten, die auch von anderen Wasserversorgungsunternehmen übernommen und weiterentwickelt werden können.

Meteorologische und hydrologische Extremereignisse wie langanhaltende Trockenperioden oder Hochwasser stellen die öffentliche Wasserversorgung zunehmend vor komplexe Herausforderungen. Im Projekt Trinkxtrem des deutschen Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt kooperierten Wasserversorgungsunternehmen aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands mit Forschungseinrichtungen, um praktisch anwendbare Lösungen für diese Herausforderungen zu finden. Schwerpunkte des Projekts lagen auf den Auswirkungen auf die Qualität und Quantität der Rohwässer, der Steuerung des Anlagenbetriebs, der Prognose des Trinkwasserbedarfs sowie der Möglichkeit der Umsetzung von dynamischen Preismodellen. Die Entwicklung von Risiko- und Vorsorgekonzepten gehörte ebenfalls zum Projekt. Zum Abschluss des dreijährigen Projektes wurden nun Methoden, Konzepte und vier Softwarelösungen für die Anlagensteuerung präsentiert, mit denen es möglich sein soll, vorausschauend auf Extremereignisse reagieren zu können. Diese Ergebnisse wurden bei den beteiligten Wasserversorgungsunternehmen auf Basis von grosstechnischen Daten entwickelt und erprobt.

Managementtools und praxisnahe Lösungsansätze

Zu den getesteten Lösungen gehört z. B. ein Managementtool, das es Wasserversorgern möglich machen soll, in Dürreperioden und unter Normalbedingungen, ihre verschiedenen Rohwasserressourcen optimal zu nutzen.

Eine weitere Erkenntnis aus dem Projekt ist, dass die Uferfiltratgewinnung prinzipiell eine bessere Resilienz gegenüber hydrologischen Extremereignissen als herkömmliche Grundwassergewinnungen bietet, da sie sowohl auf Grundwasser als auch auf Oberflächenwasser als Ressource zugreifen kann. Laut Trinkxtrem wurde gezeigt, welche Potenziale eine mögliche Erweiterung der Rohwasserfassung durch Uferfiltration aufweist. 

Nicht zuletzt können Wasserversorger mit einer im Projekt entwickelten Methodik dynamische Preismodellkomponenten entwickeln, um die Kundennachfrage zu verschieben. Damit sollen ökonomische Anreize für Grosskunden geschaffen werden, um ihren Wasserverbrauch von lastintensiven in lastärmere Zeiten zu verlagern.

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