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05. Mai 2021

Prolog

CO2-freie thermische Netze in der Schweiz

Die Schweiz hat sich 2015 im «Übereinkommen von Paris» verpflichtet, ihren Treibhausgasausstoss bis 2030 gegenüber dem Stand von 1990 zu halbieren. 2019 hat der Bundesrat zudem beschlossen, dass die Schweiz bis 2050 unter dem Strich keine Treibhausgasemissionen mehr ausstossen soll (Netto-Null-Ziel). Die im Herbst 2020 veröffentlichten Energieperspektiven 2050+ zeigen Szenarien zum Energieangebot und zur Energienachfrage der Schweiz bis zum Jahr 2050.

Energieperspektiven sagen die Zukunft aber nicht voraus und sagen auch nichts über die Wahrscheinlichkeit, ob ein Szenario so eintreffen wird. Je weiter wir in die Zukunft blicken, um so grösser werden die Unsicherheiten zu künftigen technologischen, wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Entwicklungen.

Welches Szenario auch immer betrachtet wird, bei den thermischen Netzen wird ein starker Ausbau erwartet. Der Endenergieverbrauch, der über thermische Netze an private Haushalte und den Dienstleistungssektor geliefert wird, soll sich bis 2050 beinahe verdoppeln. Zum Einsatz kommen müssen CO2-arme Netze aus erneuerbaren Energien und Abwärme.

Dem Bund wie auch den Kantonen und Städten ist es ein Anliegen, zu förderlichen Rahmenbedingungen für einen raschen Ausbau der thermischen Netze in der Schweiz beizutragen. Vor allem in Gebieten mit hoher Wärmedichte sind thermische Netze sinnvoll. Welche Hemmnisse einem raschen Ausbau entgegenstehen, will der Bund mit den Kantonen, den Städten und der Branche identifizieren und Massnahmen zur Beseitigung erarbeiten.

Die Zeit dazu drängt. Wir sind bereits im Jahr 2021 und für die Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele bis 2050 bleiben uns noch 30 Jahre. Das ist eine sehr kurze Zeit. Die Lebensdauer einer fossilen Heizung beträgt rund 20 Jahre. Spätestens ab 2030 sollten wir deshalb keine fossilen Heizungen mehr einbauen, wenn wir sie nicht vor Ablauf ihrer Lebensdauer ersetzen wollen.

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