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05. Dezember 2022

Prolog

Probleme an der Quelle lösen!

Die sichtbaren Verschmutzungen der Gewässer in den Fünfziger- und Sechzigerjahren haben aufgerüttelt. Seither wurde viel erreicht, die Zustände haben sich verbessert, aber mit jedem Jahrzehnt kamen neue und komplexere Herausforderungen dazu.

Mit den Revisionen des Gewässerschutzgesetzes von 1972 sind neben der Wasserqualität weitere Gewässerschutzaspekte in den Fokus getreten, so zum Beispiel die morphologischen und gewässerstrukturellen Defizite (Ökomorphologie), welche die Selbstreinigungskraft und die Biotopleistung der Gewässer beeinflussen. Leider ist man mit den Revitalisierungen noch nicht auf Kurs, um die angestrebten 4000 km bis 2090 zu erreichen. Aber diverse Organisationen haben sich dem Thema angenommen und helfen dabei, das Thema in die Gemeinden hinauszutragen, die für einen Grossteil der Gewässer zuständig sind. Als Co-Leiter des CC «Gewässer» im VSA freut mich natürlich besonders, dass es in der Aktuellen Ausgabe von Aqua & Gas einen Artikel der Serie Revitalisierung zu lesen gibt.

Mit der Verfeinerung der Analysemethoden sind die Mikroverunreinigungen sichtbar geworden. Diese betreffen Oberflächengewässer, Grundwasser und in der Folge auch Trinkwasser. In diesem Heft befassen sich mehrere Artikel mit dieser aktuellen Thematik. Das Entfernen von Verunreinigungen aus dem Wasser ist für unsere Branche herausfordernd. In der aktuellen Aqua & Gas-Ausgabe ist zu lesen, wo und wie Fortschritte erzielt werden.

Das Messen und Feststellen von Verunreinigungen sind wichtige Aufgaben, das Entfernen von Verunreinigungen ebenfalls. Noch besser wäre jedoch, wenn das Problem an der Quelle gelöst würde. Die Grenzwerte der Gewässerschutzverordnung werden nach wie vor vielerorts nicht eingehalten. Interessenskonflikte verhindern die Umsetzung der erforderlichen Massnahmen. In der Folge kommen die Betreiber von Wasserversorgungen in die Pflicht und müssen im schlimmsten Fall ihre Fassungen ausser Betrieb nehmen. Das entspricht nicht dem Verursacherprinzip. Hier gibt es für unsere Verbände noch viel zu tun. Die Fischer haben mit ihrer Initiative für lebendiges Wasser gezeigt, was möglich ist. Und die Pfadfinder mit ihrem Bundeslager auch.

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