Beim Trinkwasser ist eine ständige Überprüfung der Strategien für Gewinnung, Speicherung, Transport und Verteilung anzustreben. Nur so ist es möglich, auf Verschmutzungen einer oder mehrerer Versorgungsquellen, extreme Wetterereignisse und Dürren o. Ä. zu reagieren. Neben der Versorgungssicherheit sind weitere Aspekte zu berücksichtigen, z. B. die Optimierung der Pumpen im Netz oder die Überprüfung der erwarteten Restlebensdauer der Leitungen.
Das grosse Thema im Gassektor ist die Dekarbonisierung. Eine Transformation der Gasversorgung, weg vom Erdgas hin zu erneuerbaren Gasen, ist unausweichlich. Gleichzeitig wird vielerorts die Gasversorgung von der Fernwärme abgelöst werden. Um die Gasnetze in die Zukunft zu führen, braucht es einerseits eine zuverlässige Erfassung und Bewertung der bestehenden Anlagen und andererseits eine zielgerichtete Steuerung der Investitionen und Desinvestitionen auf Basis der Energieplanung für die versorgten Gebiete. Ohne ein solches Vorgehen besteht ein konkretes Risiko der Erosion des Unternehmensgewinns.
Ebenso für die in der Schweiz vielerorts noch junge Fernwärme sind strategische Planung und Asset-Management zentral, vor allem auch weil sich die Entscheidungen auf die Strategien für die Gas- und Stromnetze auswirken. Dazu gehört, dass die für die Fernwärmeversorgung in Frage kommenden Gebiete definiert und dokumentiert werden. Zudem ist es wichtig, die Grenzen der zu versorgenden Gebiete festzulegen, weil sich dies auswirkt auf die richtige Dimensionierung des Netzes, die Auswahl der Produkte sowie die Verlege- und Montagetechniken.
Strategisches Asset Management ist also wesentlich, um eine effiziente, flexible und sichere Bewirtschaftung der Trinkwasser-, Erdgas-, Fernwärme- und Stromnetze zu gewährleisten. Nur so lassen sich die komplexen Herausforderungen meistern, mit denen die Versorgungsunternehmen heute konfrontiert sind.
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