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19. Dezember 2019

B-HK

Über Tagungen, Kurse und Module

Ende November 2019 trafen sich die Mitglieder der Berufshauptkommission (B-HK) zur Herbstsitzung. Hauptthemen waren die Berichterstattungen und Wahlen der Unterkommissionen, Informationen über den Projektverlauf der Revisionen der Berufsprüfungen «Brunnenmeister» und «Rohrnetzmonteur» sowie die Weiterentwicklung des SVGW-Bildungsangebotes.

In den Unter-Kommissionen und der B-HK gab es folgende personelle Veränderungen und Wahlen: Rolf Ingold von der WWZ Energie AG in Zug tritt neu als Ersatz in die B-UK3 ein. Stéphane Favre trat im Juli 2019 zurück, Giuseppe Spinello von den Services Industriels Genève tritt hier seine Nachfolge an. Heinz Petrig hatte seinen Rücktritt bereits per Ende 2018 angekündigt und nun konnte Matthias Mosimann von der ESB Biel die Nachfolge antreten. Die B-UK2 hat im Frühling 2019 beschlossen, dass die Anzahl der Mitglieder der B-UK2 auf insgesamt 12 aufgestockt werden soll. In der Romandie sind die Abklärungen noch im Gange. Als neue, zusätzliche Verstärkung der B-UK2 wurde Michael Jeitziner von den Industriellen Werken Basel gewählt.

Die Vorsitzenden der Unterkommissionen und die Sekretäre berichteten an der B-HK zudem über das vergangene Jahr.

B-UK 1 – Unterkommission «Prüfungskommission Brunnenmeister»: Die feierliche Fachausweisübergabe der Absolventen der Brunnenmeisterprüfung 2018 fand im Juni in Yverdon statt. Dieses Jahr haben nur in der Deutschschweiz eidg. Berufsprüfungen stattgefunden. 46 Teilnehmer nahmen am Vorbereitungslehrgang teil, 44 davon absolvierten die Prüfung, die 38 Kandidaten bestanden. Der Notendurchschnitt lag bei 4.71.

Der Brunnenmeisterlehrgang in der Romandie startete bereits im Juni 2019 mit 22 Teilnehmenden. Die Nachfrage ist auch in der Deutschschweiz nach wie vor gross. So beginnt im Januar 2020 in Lostorf der Brunnenmeisterlehrgang mit 62 Teilnehmenden. Im Februar 2020 wird auch im Tessin ein Lehrgang mit 20 Teilnehmern starten. Bis Ende 2020 werden voraussichtlich etwas mehr als 100 frische Brunnenmeister ausgebildet sein und ihren Fachausweis erlangen.

B-UK 2 – Unterkommission «Prüfungskommission Rohrnetzmonteur»: In der Deutschschweiz haben im Jahr 2019 keine Prüfungen stattgefunden, da der Lehrgang aufgrund mangelnder Teilnehmerzahl im Jahr 2018 nicht angeboten wurde. Im Juni 2019 startete der Vorbereitungslehrgang Rohrnetzmonteur in der Deutschschweiz mit 28 Teilnehmenden. Für die Prüfungen im März 2020 sind 27 Kandidaten zugelassen. Für den nächsten Vorbereitungslehrgang Rohrnetzmonteur 2020/2021 haben sich bereits 20 Personen angemeldet.

In der Romandie wird die Berufsprüfung Rohrnetzmonteur in einem Turnus von zwei Jahren durchgeführt. Im letzten März sind 22 Kandidaten zur Prüfung angetreten und 21 haben sie bestanden. Der Notendurchschnitt lag bei 4.99. Der nächste Vorbereitungslehrgang in der Romandie startet im kommenden Mai.

 B-UK 3 –Unterkommission «Weiterbildung Haustechnik»: Die Prüfung des Richtlinien-und Kontrolleurenkurses fand wie üblich im Mai statt und die Zertifikate konnten anlässlich der VIGW-Jahresversammlung in Sissach den erfolgreichen Prüfungsabsolventen übergeben werden.

Der Richtlinien- und Kontrolleurenkurs 2020 ist ausgebucht und startet im Januar. Im Dozententeam gibt es einige personelle Veränderungen: Neu im Team sind Jörg Höchner aus Romanshorn, Rolf Peter aus Bern, Damian Bruhin aus Pfäffikon und Felix Mahrer aus Basel. Aufgrund der Entwicklung der neuen Berufsprüfung Kontrolleur/in Gas und Trinkwasser wird im Jahr 2020 voraussichtlich der letzte Richtlinien- und Kontrolleurenkurs angeboten.

Die Revision der Richtlinie GW1 wurde in den letzten zwei Jahren von der Aufsichtskommission GW1 erarbeitet. Die Vorlage wurde durch die G-HK, W-HK und B-HK nochmals zurückgewiesen, da sie nicht den gewünschten Zuspruch fand. Eine kleine Arbeitsgruppe wird nun unter dem Vorsitz von Markus Kuhn aus Zürich die GW1 nochmals überarbeiten. In einem ersten Schritt werden die Handlungskompetenzen beschrieben, die ein zertifizierter Installateur beherrschen soll.

B-UK 4 – Unterkommission Kaderausbildung: Der Lehrgang Teamleiter umfasst drei Blocks à vier Tage und wird alle zwei Jahre durchgeführt. Der nächste Kurs startet im Juni 2020 und endet Anfang Dezembermit einer mündlichen und schriftlichen Prüfung.

Der Vorsitzende der B-UK4, Stefan Schluep, ist Ende September 2019 aufgrund eines Stellenwechsels als Vorsitzender und Mitglied aus der B-UK4 zurückgetreten. Bis die Nachfolge geregelt ist, bleibt die Position des Vorsitzenden vakant.

 

Bereits seit Sommer 2017 arbeitet eine Projektgruppe intensiv an der Entwicklung der neuen Berufsprüfung Kontrolleur/in Gas- und Trinkwasserinstallationen. Das Qualifikationsprofil, die Modulbeschriebe, die Prüfungsordnung und Wegleitung des Lehrganges wurden nach der Verabschiedung durch den Vorstand dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) zur Inkraftsetzung eingereicht.

Der neue Lehrgang umfasst 370 Lektionen und ist modular aufgebaut. Insgesamt müssen sechs Module erfolgreich bestanden werden, bevor die Kandidaten sich für die Abschlussprüfung anmelden können. Vier Module (Wasser 1, Gas 1, Fachrechnen 1, Projektieren 1) sind Bestandteil der Ausbildung zum Chefmonteur Sanitär und können bei verschiedenen Anbietern besucht werden.

Der SVGW entwickelt zwei zusätzliche Module «Beratung der Kundschaft in technischen Fragen» und «Sicherheitskontrolle Gas- und Trinkwasserinstallationen» und wird diese künftig auch anbieten. Ende Juni 2019 startete eine erste Serie von Arbeitssitzungen zur Erarbeitung der Kursinhalte und im Frühling 2020 werden die Lehrmittel erstellt. Der erste Vorbereitungslehrgang für die Berufsprüfung wird voraussichtlich im Jahr 2021 angeboten.
Für Mitarbeitende von kleinen Werken und Unternehmen ist der Vorbereitungslehrgang und die eidg. Berufsprüfung zu umfassend, deshalb wird ein niederschwelliger SVGW-Zertifikatskurs «Weiterbildung Gebäudetechnik entwickelt. Erste Arbeitssitzungen haben diesbezüglich bereits stattgefunden.

Revision der eidg. Berufsprüfungen Brunnenmeister/in und Rohrnetzmonteur/in

Im Sommer 2018 startete der Prozess gemäss Leitfaden des SBFI zur Revision der eidg. Berufsprüfungen Brunnenmeister/in (BM) und Rohrnetzmonteur/in (RM). In diversen Arbeitssitzungen erarbeiteten die Projektgruppen die Qualifikationsprofile (bestehend aus Berufsbild, Übersicht der beruflichen Handlungskompetenzen und den Anforderungsniveaus), die nach der Mitgliedervernehmlassung im Sommer 2019 beim SBFI eingereicht werden konnten.

Im Herbst wurde nun die Erarbeitung der Prüfungsordnung und Wegleitung in Angriff genommen. Nach ausführlichen Diskussionen mit den unterschiedlichen Entscheidungsträgern wurde entschieden, dass der Vorbereitungslehrgang BM/RM modular durchgeführt wird.

Der Lehrgang Brunnenmeister/in mit eidg. Fachausweis umfasst acht Module, der Lehrgang Rohrnetzmonteur/in umfasst sieben Module.

Folgende vier Module besuchen sowohl die angehenden Brunnenmeister wie Rohrnetzmonteure: «Arbeitssicherheit», «Praxis», «Überprüfen der Arbeiten» und «Basiswissen Wasser». Darauf aufbauend besucht der Rohrnetzmonteur noch die drei zusätzlichen Module «Bauen von Versorgungsnetzen», «Gas» und «Anergie». Brunnenmeister besuchen im Anschluss noch vier weitere Module, nämlich «Wasser», «Strategische und technische Planung», «Projektmanagement, Beratung und finanzielle Grundlagen» sowie «Teamführung».

Aktuell ist die Arbeitsgruppe an der Ausarbeitung der Module. Thematisch geeignete Inhalte werden in einem Modul zusammengefasst. Pro Modul gibt es einen Leistungsnachweis. Die eidg. Berufsprüfung kann nur angetreten werden, wenn sämtliche Modulabschlüsse vorliegen. Die eigentliche Abschlussprüfung findet in Form einer Vernetzungsprüfung statt.

Die Prüfungsordnung und Wegleitung wird Anfang 2020 den SVGW-Mitgliedern zur Vernehmlassung vorgelegt, bevor sie beim SBFI eingereicht wird. Der erste Lehrgang nach neuer Prüfungsordnung ist auf 2022 vorgesehen.

Auch das Thema Fernwärme wurde anlässlich des Revisionsprojektes ausführlich diskutiert. Ein erster Entwurf mit den Handlungskompetenzen für den «Rohrnetzmonteur-Fernwärme» wurde erstellt und entsprechende Abklärungen im Hinblick auf eine mögliche Fachrichtung «Fernwärme» wurden bereits beim SBFI gemacht. Zurzeit verläuft eine entsprechende Vernehmlassung bei den SVGW-Mitgliedern und weitere Workshops sind geplant.

Bericht über die weiteren Bildungsangebote des SVGW

Die meisten Kurse und Lehrgänge des SVGW konnten wie geplant durchgeführt werden. Die «Klassiker» (Wasserwartkurs, TISG-Kurse oder der Vorbereitungslehrgang Brunnenmeister) sind immer voll ausgebucht. Wie in den vergangenen Jahren haben bis Ende 2019 rund 1700 Personen an Kursen und Lehrgängen und etwa 1000 Interessierte an Fachtagungen teilgenommen. Dies entspricht der Anzahl der erwarteten Kursteilnehmenden und widerspiegelt die erfreulichen Zahlen der vergangenen Jahre.

Im Jahr 2019 haben zudem die folgenden (Fach-)Tagungen stattgefunden: ein FOWA-Resultate-Workshop in Zürich, eine Wasserfachtagung zum Thema «Innovationen in der Trinkwasseraufbereitung» in Muttenz, ein Workshop zur Energieeffizienz bei Pumpwerken von Wasserversorgungen in Zusammenarbeit mit SUPSI und der CSD Ingegneri SA , die 146. Jahresversammlung in Lausanne umrahmt mit Wasser- und Energieforen, der nationale Wasserkongress Acqua360 in Lugano und schliesslich eine Fachtagung zur Fernwärme in Bern.

Zudem konnten im Jahr 2019 die folgenden Bildungsangebote neu ins Programm aufgenommen werden: eine Express-Schulung für Entscheidungsträger im Bereich Wasser und Abwasser, ein Kurs zum Thema «IKT-Minimalstandard für Trinkwasserversorgungen» (W 1018),

Ausbildung der SVGW-Fachlehrer

Damit die regelmässige Information von Fachlehrern über Neuerungen oder Aktualitäten des SVGW kontinuierlich sichergestellt werden kann, führt der Verband jährlich eine Ausbildertagung durch. Am Anlass von Ende August nahmen fast 70 Fachlehrer und Experten teilgenommen. Mit kurzen, themenspezifischen Posten für den Wasser-, Gas- und Fernwärmebereich wurden die Teilnehmer über die Änderungen und Neuerungen in den SVGW-Regelwerken informiert.

Digitale Geräte und das Internet sind auch im Unterricht allgegenwärtig und dies wird in Zukunft weitere Kreise ziehen. Eva Heinimann von der b-werk bildung gmbH und Bernhard Probst von der LerNetz AG hielten deshalb anlässlich der Ausbildertagung ein Keynote-Referat zur Frage «Welche Chancen bieten heutzutage digitale Lernmedien?».

Den Teilnehmenden wurden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Fachlehrer und Dozenten auf einfache Art und Weise ihren Unterricht «modernisieren und bereichern» können. In zwei bis drei Pilotprojekten soll nun mit ausgewählten Fachlehrern die Anwendbarkeit und der Nutzen verschiedener digitaler Lernmedien näher überprüft werden.

 

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