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27. Februar 2020

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Weder verharmlosen noch dramatisieren

Mit reisserischen Überschriften wie «Pestizidhölle» greifen gewisse Medien die Höchstwertüberschreitungen von Chlorothalonil-Abbauprodukten auf und tragen damit zusätzlich zur Verunsicherung der Bevölkerung bei. In der Tat sind zwölf Kantone betroffen und vermutlich gegen 1 Million Menschen trinken Hahnenwasser mit Chlorothalonil-Rückständen oberhalb des zulässigen Höchstwertes.
Martin Sager 

Dass diese Höchstwerte vorsorglich tief angesetzt sind, um eine mögliche Gesundheitsgefährdung auszuschliessen, spielt bei diesem Ausmass eine untergeordnete Rolle. Der Grat zwischen «dramatisieren» und «verharmlosen» ist klein. Entsprechend anspruchsvoll gestaltet sich die Situation für die Wasserversorger. Oft sind keine einfachen und raschen Lösungen möglich und die Erwartungen der Öffentlichkeit sind hoch. Ansatzpunkte zur Bewältigung der Herausforderungen gibt es auf unterschiedlichen Ebenen. Deshalb sind die Wasserversorger auf die Unterstützung von Bund, Kantonen und Gemeinden, aber auch der Politik angewiesen.

Der SVGW führt am 28. Mai in Biel einen Fachaustausch zum Thema «Chlorothalonil-Metaboliten im Trinkwasser» durch und will damit seinen Beitrag zur Lösungsfindung leisten. Zudem steht allen Versogern ein Dossier für die Argumentation und ein entsprechendes Wording zur Verfügung. Auch der Wasserspiegel 1/2020 widmet sich im März dem Thema. Und last but not least: Die Interessenvertretung «Trinkwasser» soll – allen gegenteiligen Äusserungen und Gerüchten zum Trotz – verstärkt und professionalisiert werden. Bereits im März wird der SVGW-Vorstand mögliche Massnahmen diskutieren. Wir werden dann die grossen Herausforderungen meistern, wenn wir alle – Wasserversorger, Geschäftsstelle, Kantone und Bund – am gleichen Strick ziehen.

 

beste Grüsse
Martin Sager, Direktor

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