Erster Workshop zu Mikroturbinen

Die Kläranlage Morgental betreibt an diesem Standort vier Mikrogasturbinen des amerikanischen Herstellers Capstone mit gereinigtem Biogas. Damit war auch der Praxisbezug des Workshops garantiert, der den 15 Teilnehmern alle Aspekte des Mikroturbinen-Einsatzes vorstellte. Während heute 27 Mikroturbinen bei Kläranlagen im Einsatz stehen, hat die Technologie im Erdgassektor erst vereinzelt Einzug gehalten. Ein Grund dafür waren und sind bis heute die Wärmekraftkoppelung-Rahmenbedingungen für Erdgas.

Die Verteter von Acrona Systems zeigten auf, dass heute die Erzeugung von Dampf oder Trocknungswärme ein guter Anwendungsfall  in der Industrie  ist. Hier eröffnet sich eine breite Anwendungspalette in der Nahrungsmittelindustrie (Lebens- und Futtermittel) sowie Textilindustrie und Pelletproduktion, um nur drei Beispiele zu nennen. Auch die Kopplung an spezielle Kesselbrenner in industriellen Anlagen ist möglich. Im Workshop wurden zu den einzelnen Einsatzgebieten Beispiele vorgestellt.

Zusätzlich gibt es auch sehr erfolgreiche Kombinationen mit Absorptionskältemaschinen. Es zeigte sich auch, dass das Engineering und das Prozessdesign entscheidend für den Anlagenerfolg auch in wirtschaftlicher Hinsicht sind.

In der Schweiz konnte mittlerweile breit Erfahrungen mit verschiedenen Anwendungen von Mikrogasturbinen gesammelt werden. Die Technologie mit Leistungen pro Maschine bis zu 200 kaskadierbaren kW_el hat durchaus ein Potenzial in der Erdgasanwendung, vor allem im industriellen und gewerblichen Segment.

Die Teilnehmer des VGOZT-Workshops konnten sich anschliessend im Maschinensaal der ARA Morgental anhand von laufenden Mikrogasturbinen der 60 kW_el-Klasse von der Technik, der Einbindung und dem Betrieb überzeugen. Ein Rundgang unter Führung des Werkleiters Roldand Boller im gesamten Energiehub Morgental schloss die VGOZT-Veranstaltung ab.