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20. Februar 2020

G-HK

Wasserstoff-Verträglichkeit ist ein grosses Thema

Zentrale Themen der letzten Sitzung der Gas-Hauptkommission (G-HK) waren die Stellungnahme zum Gasversorgungsgesetz, die revidierte G14, die H2-Verträglichkeit der Gasnetze und ein Glossar für den Fachbereich Gas, das künftig das Erstellen und Revidieren von Richtlinien massgeblich vereinfachen und für klare und eindeutige Aussagen sorgen soll.

An der G-HK-Sitzung von Ende Januar in Olten stellte die SVGW-Geschäftsstelle den Entwurf ihrer Stellungnahme zum Gasversorgungsgesetz (GasVG) vor. Als technischer Fachverband reicht der SVGW eine eigene Stellungnahme ein, um seine technische Kompetenz zu unterstreichen. Die Stellungnahme kann bei der Geschäftsstelle angefordert werden.

Der Entwurf der revidierten Richtlinie G14 «Erfassung von Schadensereignissen» wurde in die Vernehmlassung geschickt. Die Netzbetreiber sind verpflichtet, jährlich über den Zustand der Rohrleitungsanlagen dem Kanton und der Oberaufsicht beim Bund zu berichten. Die Erfassung und Meldung beinhalten den technischen Zustand sowie Personenschäden und Schadensereignisse gemäss G14. Auch sind jährlich sämtliche Schadensereignisse an Rohrleitungsanlagen mittels der Gasstatistik des SVGW zu erfassen, einschliesslich Ereignisse mit daraus resultierenden Personenschäden.

Die meisten Schäden werden durch Dritte verursacht. Hierzu bietet der Campus Sursee unter der Trägerschaft von VSE, VSA, Swisscom und SVGW für Baufirmen die Schulung «Bau an Werkleitungen» an. In den letzten fünf Jahren wurden 400 Personen ausgebildet. Für Bauunternehmungen, die für die IWB oder EWZ tätig sind, ist der Kurs verbindlich. Jetzt werden die ersten Wiederholungskurse angeboten, da der Ausweis nach fünf Jahren seine Gültigkeit verliert.

Mehr Klarheit und weniger Aufwand

Die G-HK hat zudem beschlossen, ein Glossar für den Fachbereich Gas anzulegen. Dieses soll auf der SVGW-Website für alle zugänglich sein. Unklarheiten und Zweideutigkeiten im deutschsprachigen Regelwerk (G1, G2 und G7) wurden von einer Arbeitsgruppe bereits bereinigt.

Mit dem Glossar soll eine Entlastung des Arbeitsaufwandes zur Revision und Erstellung von Richtlinien und Empfehlungen erreicht werden. Neue Definitionen oder Änderungen müssen zwischen den Unterkommission ausgearbeitet werden.

Integraler Bestandteil der Energiewende

Die europäische Kommission erachtet in ihrem angekündigten «Green Deal» die Gasnetze als integralen Bestandteil der Energiewende mit möglichst 100 Prozent Dekarbonisierung. Um abzuklären, wie hoch der Anteil an Wasserstoff im Erdgas-Verteilnetz sein kann, hat der SVGW das Projekt «Analyse der H2-Toleranz der Verteilnetze» initiiert. Dreissig Werke haben sich bereit erklärt, daran teilzunehmen, um den Ist-Zustand für Teilnetze zu erfassen. Basis dafür sind die jeweiligen Kenntnisse über die eingesetzten Materialien, Komponenten und Produkte im Verteilnetz – von der Druckregelstation bis und mit Verbraucher. Die zusammengetragenen Informationen werden abgeglichen mit dem aktuellen Wissen über die H2-Verträglichkeit einzelner Produkte, Komponenten und Materialien.

Basierend auf diesem Vergleich lässt sich eine Aussage machen über die derzeitigen Möglichkeiten einer H2-Einspeisung. Des Weiteren werden die Projektteilnehmer darauf hingewiesen, abzuklären, bis zu welchem Grad neue Produkte und Komponenten wasserstofftauglich sind. Das Projekt startet in den ersten Märzwochen.

Beim Thema Oberaufsicht hat der Bund eine Studie zu Risiken der Gasnetze im Bereich 0 bis 5 bar in Auftrag gegeben. Die für die Gasbranche risikotechnisch positiven Resultate (geringes Risiko) werden in das Thema Oberaufsicht einfliessen. Und beim Projekt Methanemissionen des Gasnetzes gilt es abzuklären, inwieweit die Vorlieferantenkettte mit ihren Emissionen in das Projekt einbezogen werden sollen.

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