Die CH42-Initiative ist Ende 2024 mit 19 Gasnetzbetreibern sowie den Verbänden SVGW und VSG gestartet und umfasst heute bereits 26 Netzbetreiber aus allen Regionen der Schweiz. In der frĂĽhen Phase formierte sich die Zusammenarbeit zunächst unter dem provisorischen Arbeitstitel Netztransformationsplan erneuerbare Gase (NeG). Mit der Veröffentlichung des 1. Ergebnisberichtes 2025 wurde ein zentraler Meilenstein erreicht und gleichzeitig der Startpunkt fĂĽr einen langfristig angelegten, fortzuschreibenden Planungsprozess gesetzt. Am 21. Januar 2026 wird der 1. Ergebnisbericht der CH42-Iniative im Rahmen einer Veranstaltung in Bern veröffentlicht.Â
In fünf thematischen Arbeitsgruppen wurden im Jahr 2025 die fachlichen Grundlagen für den ersten Ergebnisbericht erarbeitet. Das Herzstück bildeten umfangreiche Online-Befragungen der Transport- und Verteilnetzbetreiber zu den Themen Technikanalyse, Einspeisung, Kapazitäten, Kundenstruktur und Transportnetze.
Der inhaltliche Schwerpunkt des 1. Ergebnisberichtes lag auf der Technikanalyse. Die Ergebnisse zeigen deutlich: Ein grosser Teil der bestehenden Gasinfrastruktur ist bereits heute mit hoher Wahrscheinlichkeit H2-ready. Insbesondere Stahlleitungen sowie Kunststoffleitungen ab den 1980er-/1990er-Jahren erfüllen grundsätzlich die technischen Voraussetzungen für den Transport aller erneuerbarer Gase. Auch das Schweizer Transportnetz ist nach heutigem Kenntnisstand nahezu vollständig H2-ready. Damit verfügt die Branche über eine solide technische Ausgangsbasis für die schrittweise Transformation bis 2050.
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Mit dem 1. Ergebnisbericht wurde bewusst ein erster, noch grober Planungsschritt gewählt. In den kommenden Monaten werden die beteiligten Netzbetreiber den Prozess kritisch evaluieren und weiterentwickeln. Ziel ist es, die Methodik, die Datentiefe und die Vergleichbarkeit der Ergebnisse in den nächsten Ergebnisbericht-Zyklen kontinuierlich zu verbessern.
Ein zentraler inhaltlicher Meilenstein für die nächste Phase ist die Vertiefung der Kundenanalyse. Ab 2026 wird der Fokus auf die Industrie- und Grosskunden gelegt werden, um belastbarer zu erfassen, wo langfristig erneuerbare Gase benötigt werden – insbesondere bei sogenannten «hard-to-abate-Anwendungen». Parallel dazu beginnt die Erarbeitung erster gemeinsamer Kriterien für Brennwertbezirke und Umstellzonen, die künftig als operative Grundlage für die Netztransformation dienen sollen.
Die Transformation der Gasnetze ist ein schrittweiser Prozess, der technisches Know-how, Koordination und Planungssicherheit erfordert. Die CH42-Iniative versteht sich dabei als gemeinsame Plattform der Schweizer Gasbranche, um diesen Prozess strukturiert, transparent und abgestimmt voranzubringen. In den kommenden Jahren soll der Netztransformationsplan zunehmend konkretisiert werden – mit klarer zeitlicher Perspektive, regional differenzierten Lösungen und einem Zielnetz, das bis spätestens 2050 ausschliesslich erneuerbare Gase transportiert.
Die CH42-Iniative lädt weiterhin alle interessierten Netzbetreiber sowie Akteure aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft ein, sich aktiv in diesen Dialog einzubringen und den Transformationsprozess gemeinsam mitzugestalten.
Weitere Informationen und Anmeldung
Anmeldung zur Vorstellung des Ergebnisberichts 2025 am 21. Januar in Bern
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