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24. Mai 2013

W-HK

Metaboliten sorgten für hohe Wogen

Rund 20 Traktanden umfasst die erste Plenarsitzung 2013 der Wasser-Hauptkommission (W-HK). Entschieden wurde unter anderem über eine akzeptable Konzentration von Pestiziden und deren Metaboliten im Grundwasser. Sie soll bei 0,1 µg/l liegen.

Gewohnt routiniert führte Kurt Rüegg durch die reich befrachtete erste Plenarsitzung dieses Jahres der W-HK. Einleitend informierte die Geschäftsstelle, was eine Umfrage bei den Mitgliedwasserversorgungen über Revitalisierung ergab: Von den 193 antwortenden Versorgungen sind 18 mit solchen Projekten konfrontiert. Bei 6 wurden qualitative und/oder quantitative Änderungen festgestellt.

Den ersten Schwerpunkt bildete die Berichterstattung der Präsidenten der sieben Unterkommissionen über ihre Aktivitäten im letzten Halbjahr. Eine grosse, und zum Teil emotionsgeladene Diskussion löste die Festlegung einer akzeptablen Konzentration von Pestiziden und deren Metaboliten im Grundwasser aus. Die Entscheidung auf einen Anforderungswert von 0,1 µg/l  für Stoffe, die das Grundwasser verunreinigen können, musste durch eine Abstimmung herbeigeführt werden. Nun gilt es, diese Position im Rahmen der Anhörung bei der revidierten Gewässerschutzverordnung einzubringen.

Auf grosse Zustimmung stiess ein Leitfaden zum Thema «Spurenstoffe im Trinkwasser». Auch wurde eine Kommunikationsstrategie «Spurenstoffe» diskutiert und verabschiedet. Diese wird noch im Vorstand behandelt werden.

Fracking ist gegenwärtig ein sehr aktuelles Thema, das kontroverse Diskussionen auslöst. Die unkonventionelle Fördermethode könnte schwerwiegende Schädigungen an der Umwelt und vor allem an den Wasservorkommen verursachen, wird befürchtet. Deshalb hat der SVGW ein Positionspapier ausgearbeitet, das betroffene Wasserversorgungen unterstützen soll, die Situation besser zu beurteilen und Auskünfte zum Thema zu geben. Die Sitzungsteilnehmer begrüssen ein solches Papier, fanden aber, dass dieses einer Überarbeitung bedarf. Dies wird in einer Arbeitsgruppe der Unterkommission 1 «Wasserressourcen» erfolgen.

Das Bundesamt für Umwelt BAFU hat im Januar 2013 einen Bericht zu Händen des Bundesrats zum Thema «Erdbebenvorsorge – Massnahmen des Bundes» herausgegeben. Dieser beinhaltet die getroffenen Massnahmen und die Planung für die Jahre 2013 bis 2016 der Sektion Störfall- und Erdbebenvorsorge. Aufgrund von Medienberichten wurde die Geschäftsstelle bereits mit Anfragen konfrontiert. Verschiedene Versorgungsbetriebe der anwesenden Sitzungsteilnehmer haben bereits Vorsorgemassnahmen gegen Auswirkungen von Erdbeben getroffen. Die SVGW-Geschäftsstelle wird das weitere Vorgehen festlegen.

Als Gast informierte Hugo Aschwanden vom BAFU detailliert über das Einzugsgebietsmanagement. In der nächsten Zeit sind Gespräche mit Vertretern der betroffenen Akteuren vorgesehen, so auch mit dem SVGW.

Verschiedene Anwesende äusserten sich eher kritisch zur Ausarbeitung eines Konzepts für eine Dokumentation über die Trinkwasseraufbereitung, die als Entscheidungshilfe für Wasserversorgungen angedacht war. Als Folge des (zu) knappen Entscheids zu Gunsten des Konzepts, wird auf eine Weiterführung verzichtet.

Gewählt als neue Vertreter in Unterkommissionen wurden Roland Käser von Energie Service Biel, Patrick Bertschy der Services industriels Morat und Erik Rummer von den IWB, Basel.

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