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21. Oktober 2014

FOWA-Projekt

Alterungsverhalten von Rohrleitungen

Diesen Spätsommer fand in Zürich der Abschlussworkshop des FOWA-Projekts "Zustandsuntersuchung und Alterungsverhalten von Rohrleitungen im Trinkwassernetz" statt.

Da das Alterungs- und Ausfallverhalten von Trinkwasserrohrleitungen in hohem Mass den Erneuerungs- und Instandhaltungsbedarf in der Wasserversorgung bestimmt, wurde mit dem FOWA-Projekt versucht, die Methodik der Zustandsbewertung und Schadensdokumentation auch für kleinere und mittlere Wasserversorger zugänglich zu machen. Leiter des Projekts, das von den Ingenieur-Unternehmen Wehr GmbH und Lienhard AG realisiert wurde, war Adrian Rieder (Wasserversorgung Zürich). Mit dem durch den Forschungsfond Wasser FOWA finanzierten Vorhaben wurden die folgenden Ziele verfolgt:

  • Beschreibung des werkstoffspezifischen Alterungs- und Ausfallverhaltens von Wasserrohrleitungen in der Schweiz
  • Erarbeitung einer Auswertungsvariante für kleine Wasserversorgungen, die bisher über keine eigene umfassende Schadensstatistik verfügen
  • Standardisierung der Schadenserfassung

Insgesamt wurden hierzu die Bestandes- und Schadensdaten von insgesamt 14 schweizerischen Wasserversorgungsunternehmen mit einer Gesamtleitungslänge von ca. 6'000 km untersucht.

Aus den durchgeführten Untersuchungen lassen sich für kleine und mittlere Wasserversorger, die bisher über keine eigene umfassende Schadensstatistik verfügen, folgende Aussagen ableiten  lassen sich:

  • Ein Dokumentationszeitraum von 4 bis 5 Jahren ist für die Generierung werkstoffspezifischer Ausfallraten ausreichend.
  • Die Kenntnis über das Alterungs- und Ausfallverhalten der verlegten Rohrwerkstoffe ermöglicht die Ableitung werkstoffspezifischer technischer Nutzungsdauern
  • Die Kenntnis über die technische Nutzungsdauer der verlegten Rohrwerkstoffe ermöglicht die Berechnung zukünftiger jährlicher Rehabilitationsraten eines Wasserverteilungssystems.

Um die Ergebnisse dieser Untersuchung kontinuierlich verbessern und konkretisieren zu können, sollen die Schäden zukünftig jährlich in einer webbasierten zentralen Datenerfassung mit weitgehend automatisierter Datenaufbereitung dokumentiert werden. Das würde es den Unternehmen ermöglichen, die Schadensdaten mit geringem Aufwand zur Verbesserung der Instandhaltungsplanung zu nutzen und von den (anonymisierten) Daten und Erfahrungen der anderen Unternehmen zu profitieren.

Die Workshop-Teilnehmer diskutierten anschliessend die Ergebnisse rege. Die gewonnen Erkenntnisse sollen nun über die Unterkommission 3 "Verteilung" in Form von Empfehlungen zu einer verbesserten Schadensauswertung und Schadensprognosen und damit zu einer möglichst optimierten Erneuern der Rohrleitungen beitragen. Gelingt es den Versorgern, die technische Nutzungsdauer von Wasserleitungen aufgrund solcher Erkenntnisse zu verlängern, lässt sich durch ein optimiertes und koordiniertes Erneuern der Leitungen viel Geld sparen.

Die Tatsache, dass Vertreter aller 14 Wasserversorgungen, die ihre Schadensdaten für diese Untersuchungen zur Verfügung gestellt hatten, bei diesem Abschlussworkshop anwesend waren, spricht für die Bedeutung dieser Thematik in der Praxis. Der Schlussbericht dieses FOWA-Projekts ist für alle FOWA-Mitglieder im SVGW-Intranet abgelegt.

In der Dezembernummer von "Aqua&Gas" erscheint ein ausführlicher Bericht zum Projekt.

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