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19. Dezember 2018

Vorstandssitzung

Das Vereinsprofil weiter schärfen

Mitte Dezember fand die letzte SVGW-Vorstandsitzung dieses Jahres statt: Zentrale Themen waren die künftige personelle Zusammensetzung des Vorstandes sowie die Ausrichtung des Vereins.

Jean-Claude Weber durfte Mitte Dezember 2018 zu seiner letzten Sitzung als SVGW-Präsident einen fast vollzähligen Vorstand begrüssen. Bekanntlich geht das Präsidium ab Januar 2019 an den bisherigen Vizepräsidenten Markus Küng, Industrielle Werke Basel (IWB), über.

Per Ende 2019 wird Mauro Suà, Vizepräsident Wasser, aus dem Vorstand und als Vorsitzender der Hauptkommission Wasser zurücktreten. Bereits Mitte Jahr geht Erich Mück, Direktor WVZ Zürich, in Pension und wird sein Amt als Vorstandsmitglied abgeben. Der Vorstand hat den Handlungsbedarf diskutiert und das weitere Vorgehen für die Nachfolgeregelungen festgelegt. Er hat den neuen Präsidenten und den Direktor beauftragt, die nötigen Abklärungen zu treffen, damit in der Märzsitzung 2019 über die Anträge zuhanden der Mitgliederversammlung entschieden werden kann.

Mutationen in Kommissionen und Arbeitsgruppen

Zu den Personalgeschäften des Vorstandes gehört auch die Wahl von Hauptkommissions- und Arbeitsgruppenmitgliedern. Auf Antrag der zuständigen Hauptkommission wählte der Vorstand Martin Jutzeler, Bern, als neues Mitglied der Bildungshauptkommission. Mit der Wahl von Martin Jutzeler soll auch der Systemansatz bzw. die Vernetzung der Medien (insb. auch Fernwärme) verstärkt werden. Die Wasserhauptkommission kann künftig auf das Expertenwissen von Stefan Mürner, AWA Bern, als Vertreter eines kantonalen Amtes für Wasserwirtschaft zurückgreifen. Die Arbeitsgruppe «Material im Kontakt mit Trinkwasser» (S-AG6) darf ihrerseits auf das Knowhow von Stéphan Ramseier (SIG) und Brigitte Schmidt (Lausanne) zählen. Der Vorstand dankt den Vertretern der Werke bzw. des Kantons Bern herzlich für ihr wertvolles Engagement zu Gunsten des Milizsystems des SVGW.

Leitungskataster Schweiz: Positionierung SVGW

Swisstopo erarbeitet mit Unterstützung einer paritätischen Arbeitsgruppe, in welcher der SVGW vertreten ist, einen Bericht zum Bedarf eines nationalen Leitungskatasters (LKCH). Im Hinblick auf die geplante Vernehmlassung im Frühjahr hat sich der Vorstand mit den Chancen und Risiken des LKCH auseinandergesetzt und die Position des SVGW verabschiedet. Die Position basiert auf den Empfehlungen der S-AG5 (GIS) und umfasst unter anderem die Abgrenzung zu kantonalen Leitungskatastern sowie zu Werkinformationen, Haftungsfragen, Kostenfolgen, Zugriffsrechte, aber auch Aspekte der Qualitätssicherung. Die Geschäftsstelle wurde beauftragt, in der bevorstehenden Vernehmlassung gemäss erfolgter Positionierung Stellung zu nehmen.

BerufsprĂĽfung Installationskontrolleur

Mit einem eidgenössischen Abschluss kann das Image des Berufes «Installationskontrolleur Gas und Wasser» angehoben werden. Umfassend ausgebildete Kontrolleure leisten einen wesentlichen Beitrag zur Qualität und Sicherheit von Gas- und Wasserinstallationen. Auf Antrag der B-HK hat der Vorstand das Qualifikationsprofil, die Modulbeschriebe und die Prüfungsordnung des eidg. Lehrganges «Kontrolleur/in Gas- und Trinkwasserinstallationen» zur Genehmigung und Inkraftsetzung durch das SBFI verabschiedet. Gleichzeitig wurde die B-UK3 beauftragt, einen niederschwelligen Zertifikatskurs zu entwickeln, welcher vor allem auch den Bedürfnissen kleinerer Werke entspricht.

Neue Publikationen im Bereich Wasser

Gleich drei neue Publikationen konnte der SVGW Vorstand per 1. März 2019 in Kraft setzen. Sowohl die Empfehlung zur Trinkwasseraufbereitung (W1016, Desinfektion und Abtrennung von Mikroorganismen in der Trinkwasseraufbereitung), die Empfehlung W1017 (Rechtsmittel im Trinkwasserressourcenschutz) als auch der IKT-Minimalstandard Wasserversorgung (W1018) greifen aktuelle Themen auf und bieten den Wasserversorgern eine wertvolle Unterstützung. Der Vorstand hat die Geschäftsstelle beauftragt für die W1017 und die W1018 geeignete Fortbildungsangebote zu entwickeln. Beim IKT-Minimalstandard ist zudem eine Ausweitung auf den Gas- und mittelfristig auch auf den Fernwärmebereich geplant.

Handlungsbedarf im Gasbereich

Intensiv diskutiert hat der Vorstand eine allfällige Anpassung des in der Richtlinie G2 (Gasleitungen) enthaltenen Überbauungsverbotes. Auslöser dazu war ein konkretes Leitungsprojekt im städtischen Gebiet. Der Vorstand hat nun die Gashauptkommission beauftragt, das Thema für die Januarsitzung zu traktandieren und dabei die Einschätzung bzw. die gemachten Zusatzabklärungen der zuständigen Unterkommission (G-UK2) zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang hat der Vorstand aber auch die Wichtigkeit der Unabhängigkeit des Technischen Inspektorates der Schweizerischen Gasfaches (TISG) bei der Prüfung von Baugesuchen im Plangenehmigungsverfahren betont.

Im Rahmen der Oberaufsicht des Bundes und der Aufsicht der Kantone im Bereich Rohrleitungen wurde festgestellt, dass die Verfahren zur Erteilung von Bau- und Betriebsbewilligungen (< 1 bar) kantonal sehr unterschiedlich geregelt sind. Der Vorstand hat deshalb die Geschäftsstelle beauftragt, zusammen mit den Kantonen und den Werken Vorschläge für ein möglichst schlankes und praxistaugliches Verfahren zu entwickeln und diese dem Bundesamt für Energie, das die Oberaufsicht hat, zu unterbreiten.

Trinkwasserinitiative: Wie positioniert sich der SVGW?

Bereits vor zwei Jahren hat der SVGW entschieden, die radikale Trinkwasserinitiative nicht aktiv zu unterstützen. Inzwischen hat sich die Geschäftsstelle intensiv dafür eingesetzt, dass im politischen Prozess ein indirekter Gegenvorschlag die berechtigten Anliegen aufnehmen würde. In einem Workshop haben sich Vertreter des Vorstandes und der S-AG7 (Interessenvertretung Wasser) intensiv mit dem Szenario «Es kommt kein Gegenvorschlag zustande» auseinandergesetzt. Die Resultate dieses Workshops wurden dem Vorstand präsentiert. Dieser hält vorläufig an der bisherigen Position, einer sachlich fundierten Beurteilung des Themas «Trinkwasserressourcenschutz» und Sympathien zu den Kernanliegen der Trinkwasserinitiative, fest. Gleichzeitig wurde die Geschäftsstelle beauftragt, sich weiterhin für einen substanziellen Gegenvorschlag einzusetzen. Die definitive Positionierung wird zu einem späteren Zeitpunkt (insb. nach Konsultation der Mitglieder anlässlich der Mitgliederversammlung 2019) gefällt.

Statusbericht Fernwärme

Die Aktivitäten im Fernwärmebereich konnten in den letzten Monaten trotz Personalengpässen erfreulich weiterentwickelt werden. Für den Vorstand ist es wichtig, gegenüberaktuellen und künftigen Mitgliedern/Kunden ein klares Profil zu entwickeln und organisch zu wachsen. Diese Positionierung ist auch nötig, damit sich die verschiedenen Akteure im Fernwärmebereich längerfristig möglichst optimal ergänzen. Als Fachorganisation für Netzbetreiber (Hauptfokus) wird sich der SVGW künftig auf technische Aspekte konzentrieren (Regelwerk, Schulungsangebot inkl. Rohrnetzmonteur, Arbeitssicherheit, Betriebs- und Produkthaftpflichtversicherung, Beratung, Cybersecurity etc.). Wo sinnvoll, werden Fachleute anderer Organisationen in die Erarbeitung der Dienstleistungen einbezogen. Der SVGW bleibt aber alleiniger Herausgeber seiner eigenen Produkte.

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Kommentare (1)

Francis Berdat am 16.01 2019 um 21:52

Neupositionierung SVGW

Grüessech Erstaunt stelle ich fest, dass kein Wort über Organisation, Strukturen, Regionalisierung oder Wirtschaftlichkeit der WV verloren wird. Das ist eine wesentlich grössere und dringendere Herausforderung als z.B. W 1017 ! Freundliche Grüsse Francis Berdat

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