Die FOWA-Fachkommission traf sich am 13. Mai zu ihrer Jahressitzung. Dieses Jahr durfte die Fachkommission zwei neue Mitglieder begrüssen: Pauline Perdaems von der SIG in Genf und Perrine Ziegler von Service de l’Eau in Lausanne. Nach der Begrüssung durch den FK-Vorsitzenden Martin Roth (WVZ) wurden zuerst die administrativen Traktanden rund um den FOWA behandelt. Danach folgten die Präsentationen der einzelnen eingereichten Projekte. Im Anschluss evaluierte die Fachkommission die einzelnen Projekte und definierte die Projektförderungen des FOWA.
In diesem Jahr wurden fünf Projekte eingereicht. Die angefragten Förderungen betrugen in der Summe über CHF 790 000 und überstiegen somit das verfügbare jährliche Fondvolumen deutlich. Folglich musste die Fachkommission die Förderentscheidungen sehr genau abwägen und eine entsprechende Priorisierung vornehmen.
Im Folgenden werden die eingereichten Projekte kurz vorgestellt, inklusive des Förderentscheids der Fachkommission:
Das Projekt Fluidbot hat zum Ziel, einen sich autonom in der Rohrleitung bewegenden Roboter für Inspektionen zu entwickeln. Der Roboter soll mit einer Schleuse über den Hydranten ins Leitungssystem gelangen und in der Lage sein, die Leitung im laufenden Betrieb zu inspizieren. Das Funktionsmuster wurde ebenfalls mit Förderung des FOWA im vergangenen Jahr entwickelt. Im Folgeprojekt soll nun ein wasserdichter und lebensmittelechter Prototyp inklusive Sensorik entwickelt werden.
Das Projekt wurde von der Fluidbot AG, einem jungen Start-Up aus der Ostschweiz, eingereicht.
Die FOWA-Fachkommission entschied sich für eine Teilförderung des Projekts.
Im Projekt Groundwater Drought geht es darum, aus bestehenden historischen quantitativen Daten zu Grundwasserfassungen (Schüttung, Grundwasserstand etc.) mit Hilfe eines Modells Fassungen bezüglich des Verhaltens gegenüber Trockenheit beurteilen zu können. Daraus sollen dann unter anderem Aussagen über die Resilienz der Fassung gegenüber dem Klimawandel möglich werden. Diese Informationen können dann letztlich in die Wasserversorgungsplanung einfliessen.
Das Projekt wurde von der Eawag eingereicht.
Die FOWA-Fachkommission entschied sich gegen eine Förderung des Projektes.
In diesem Projekt geht es um die Pilotierung von verschiedenen Seewasseraufbereitungsverfahren mit verschiedenen Kombinationen von Nanofiltration, Ionenaustauschern und optimierten Aktivkohleverfahren zur Entfernung von PFAS und TFA aus Seewasser. Dazu werden die verschiedenen Verfahrenskombinationen am Neuenburgersee mit Seewasser pilotiert und die Eliminationsleistung sowie die relevanten Betriebsdaten wie Kohleverbrauch, Membranverhalten gegenüber Seewasser etc. werden erhoben.
Das Projekt wurde von RWB Groupe SA eingereicht.
Die FOWA-Fachkommission entschied sich für eine Teilförderung.
Das Projekt Vollzugsdefizite Grundwasserschutz will ein Werkzeug entwickeln, um die Nutzungskonflikte in Grundwasserschutzzonen zu identifizieren und zu bewerten. In Form eines Katalogs würden dann verschiedene Lösungsansätze für spezifische Probleme aufgezeigt. Dadurch hätte der Wasserversorger ein Instrument, das ihn bei Konfliktbehafteten Schutzzonen unterstützen würde.
Das Projekt wurde von der Plattform Grundwasserschutz eingereicht.
Die FOWA-Fachkommission entschied sich gegen eine Förderung des Projektes.
In diesem Projekt sollen verschiedene Trinkwasserverteilsysteme in der Schweiz und in Lichtenstein auf Mikroplastik untersucht werden. Dabei sollen sowohl reine PE-Netze als auch solche mit metallischen Leitungen untersucht werden. Ziel der Untersuchung ist es, aufzuzeigen, ob die Hypothese, dass das Verteilsystem keine relevante Eintragsquelle von Mikroplastik ist, zu verifizieren. Das Projekt soll in Koordination mit dem TZW stattfinden.
Das Projekt wurde von der Eawag und der Uni Genf gemeinsam eingereicht.
Die FOWA-Fachkommission entschied sich für eine volle Förderung des Projektes.
Die Geschäftsstelle bedauert es, dass die zur Verfügung stehenden FOWA-Fördermittel nicht dazu ausreichen, alle Projekte zu fördern. Somit musste durch die FOWA-Fachkommission eine Priorisierung vorgenommen werden.
Es zeigt sich immer wieder, dass der Bedarf an Forschungsgeldern für die angewandte Trinkwasserforschung das vorhandene Fondsvolumen übersteigt. Der Nutzen, der durch den FOWA geförderten Projekte kommt in der Regel allen Wasserversorgungen zugute, doch leider stagniert die Mitgliederzahl des FOWA seit vielen Jahren. Insbesondere die kleineren Wasserversorgungsunternehmen zeigen oftmals kein Interesse an einer Mitgliedschaft im FOWA und somit an einer Unterstützung der angewandten Trinkwasserforschung in der Schweiz.
Neue FOWA-Mitglieder sind immer herzlich willkommen, alle weiteren Informationen sind auf der SVGW-Website zu finden. Für weitere Fragen steht Ihnen der FOWA-Verantwortliche Martin Bärtschi gerne zur Verfügung.
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