Die invasive Quaggamuschel wurde mittlerweile auch in den grossen Seen der Zentralschweiz nachgewiesen. Um die Seewasserkonzessionäre über die möglichen Probleme im Zusammenhang mit der Seewasserentnahme und -nutzung zu informieren, hat das Amt für Umwelt und Amt für Wald und Wild des Kantons Zug gemeinsam mit dem SVGW Ende September einen Erfahrungsaustausch in Zug organisiert.
Anhand von drei Inputreferaten wurden Informationen rund um die Quaggamuschel und mögliche Schutzmassnahmen vorgestellt: Piet Spaak, Projektleiter des Projektes SeeWandel Klima und Kenner der Quaggamuschel berichtete über die Biologie der Muschel, ihre Verbreitung, dem Monitoring in den Seen und über die (schlechten) Erfahrungen einiger Seewassernutzer mit der Quaggamuschel. Hanna Schiff vom Energie Service Biel stellte die innovative Ansaugeinrichtung des neuen Seewasserwerkes Ipsach vor, welche als redundantes System, ausgerüstet mit einem bidirektionalen Molchsystem eine neuartige Lösung für die Reinigung darstellt. Erwin Rudolf von der Spezialtauchfirma Tiefenstein zeigte in seinem Vortrag die Möglichkeit von Molchsystemen zur Entfernung von festgewachsenen Muscheln in Ansaugeinrichtungen auf. Anhand von eindrücklichen Unterwasseraufnahmen konnte er ebenfalls das dramatische Ausmass von zugewachsenen Leitungen aufzeigen.
Auf die drei Referate folgte eine Diskussion und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekamen die Gelegenheit Fragen zu stellen. In der Fragerunde zeigte sich, dass die Schutzmassnahmen den jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden müssen. Einheitliche Lösungen für alle Anwendungen gibt es nicht. Je nach Anwendung sind unterschiedlich aufwändige Schutzmassnahmen nötig. Ausserdem wurde klar: Die Quaggamuschel und die damit verbundenen Schutzmassnahmen müssen in Zukunft einen festen Platz bei der Planung von Seewassernutzungsanlagen einnehmen.
Die invasive Muschel stellt die Werke vor neue Anforderungen an die Anlagetechnik. Durch den Erfahrungsaustausch konnten wichtige Impulse vermittelt und die Anwender sensibilisiert werden.
Der SVGW bedankt sich bei allen beteiligten für diesen informativen Anlass.
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