Was war Ihre Funktion bei der Wasserversorgung Zürich?
Ich arbeitete dort in der Abteilung Kommunikation. Zu meinen Aufgaben gehörte die Medienarbeit, die Beantwortung von Kundenanfragen, zudem machte ich viele Werkführungen oder arbeitete in Kommunikationsprojekten mit. Manchmal gestaltete ich auch grafische Produkte oder organisierte Veranstaltungen fürs Personal.
Sie waren Teil des SVGW-Milizsystems. Wo genau haben Sie sich engagiert?
Ich engagierte ich mich etwa 15 Jahre bei der Wasser-Unterkommission für Kommunikation (W-UK4). Danach unterstützte ich Adrian Rieder bei der Erarbeitung einer SVGW-Richtlinie. Ich erstellte zum Beispiel Zeichnungen und Grafiken für ihn.
15 Jahre sind eine lange Zeit. Was hat sich in den Kommissionen verändert?
Früher war es deutlich anders. Zum Beispiel wurde man als Nominierter von der Kommission eingeladen, sich im Plenum vorzustellen. Beim Mittagessen wurde man zu seinen politischen Ansichten ausgefragt. Danach konnten sich die Mitglieder zur Nominierung äussern. Heute gibt es dieses Prozedere nicht mehr, und es läuft auf Augenhöhe.
Gilt das auch für die konkrete Arbeit in der Kommission?
Ja. In der Kommission habe ich jeweils meine bzw. die Sicht der WVZ eingebracht. Es gibt sehr grosse Unterschiede nur schon zwischen den grossen Versorgern und somit auch zwischen den grossen und den kleinen Betrieben. Wir in Zürich machen in der Kommunikation alles selbst. Deswegen konnten wir einen fassbaren, praktischen Blick in die Kommission einbringen. Auch der Verband hat sich über die Jahre in seiner Ausrichtung immer wieder bewegt und weiterentwickelt – nicht zuletzt wegen der sich verändernden Branche. Das hat sich stets auch auf seine Kommunikation ausgewirkt. Teil eines lebendigen Verbands zu sein, machte die Milizarbeit immer wieder spannend.
Für jemanden von aussen stellt sich immer die Frage, wie aufwendig die Arbeit in einer Kommission ist.
Das kommt darauf an, wie weit man sich einbringen möchte. Die Kommissionsarbeit lässt sich meistens gut neben der eigentlichen Arbeit organisieren. Ausserdem konnte ich die meisten Arbeiten, die ich für den Verband gemacht habe, auch für den eigenen Betrieb nutzen.
Wie kam Ihr Arbeitgeber mit der Arbeit für den Verband klar?
Mein Arbeitgeber hat mich immer in der Tätigkeit für den SVGW unterstützt, weil er das Milizsystem im Verband als wichtig erachtete. Das ist bei anderen Tätigkeiten, wie bei der freiwilligen Feuerwehr oder dem Militär, genauso. Ein Verband könnte sonst nicht existieren.
Was war Ihre Motivation, sich beim Verband aktiv einzubringen? Und welchen Stellenwert hatte diese Arbeit für Sie?
Die Arbeit für den Verband hatte stets einen hohen Stellenwert in meiner beruflichen Laufbahn. Ich habe sie aus Überzeugung und gern gemacht. Der SVGW als Verband ist wichtig für die Schweiz, für den technischen Fortschritt im Land und um voneinander zu lernen. Einen fachlich sehr gut versierten, aber nebenberuflichen Brunnenmeister aus einer Kleinstgemeinde kennenzulernen und mit ihm zu arbeiten, ist nur im Verband möglich. Von solchen Leuten kann man viel lernen.
Wie beurteilen Sie den Stellenwert der Arbeit des SVGW für die Branche?
Der SVGW bedeutet für mich Vielfalt. So konnte ich beispielsweise als Vertreter einer grossen Wasserversorgung im gleichen Masse wie ein Brunnenmeister einer kleinen Gemeinde bei der Erarbeitung eines Reglements einbringen. Das war für mich stets wertvoll. Die Begegnung auf Augenhöhe ist sehr bereichernd und macht im Endeffekt auch das Regelwerk besser. Es ist diese Mischung, die verhindert, dass das Regelwerk akademisch wird.
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