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07. November 2025

CC Siedlungsentwässerung

Aktuelles aus dem CC Siedlungsentwässerung

Das CC Siedlungsentwässerung richtet sich neu aus: Unter dem Namen „Wasser im Siedlungsraum“ verbindet es künftig Gewässerschutz, Entwässerung, Klimaanpassung und Siedlungsentwicklung. Damit reagiert der VSA auf die aktuellen Herausforderungen einer integralen, klimaresilienten Wasserbewirtschaftung.
Théodora Cohen- Liechti, Markus Gresch, 

Die Schweizer Siedlungswasserwirtschaft befindet sich im Wandel. Der fortschreitende Klimawandel mit Starkregenereignissen aber auch Trockenperioden, die zunehmende Verdichtung der Siedlungsräume und der vielfältige Druck auf unsere Wasserressourcen verändern die Anforderungen an Planung, Betrieb und Gestaltung der wasserwirtschaftlichen Systeme grundlegend. Die Begegnung dieser Herausforderungen erfordern dabei neue Konzepte, die weit über die klassische Entwässerung hinausgehen. Vor allem aber fordert es eine Zusammenarbeit über etablierte Fachdisziplinen hinweg: Wasser wird nicht mehr nur als Abflussproblem, sondern als Gestaltungs- und Lebensfaktor im urbanen Raum verstanden. Der neue Name steht für diese inhaltliche Erweiterung. Mit dieser Erweiterung werden explizit auch die Gewässer miteinbezogen. Viele bisherige Themen des CC-Siedlungsentwässerung – wie etwa Regenwasserbewirtschaftung, Qualität von Regen- und Mischabwasser, Empfindlichkeit von Gewässern für Abwassereinleitungen – überschneiden sich stark mit Gewässerfragen und werden nun gemeinsam und mit breiterem Kontext weiterentwickelt. 
 
CC Wasser im Siedlungsraum: Unsere Antwort auf die aktuellen Herausforderungen der Siedlungswasserwirtschaft 

CC Eaux urbaines : notre réponse aux défis actuels de la gestion des eaux en milieu bâti 
 
Diese Veränderung kommt zur richtigen Zeit. Das Konzept der Schwammstadt greift in der Praxis immer stärker. Statt Regenabwasser so schnell wie möglich abzuleiten, gilt es, es lokal zurückzuhalten, zu speichern und der Verdunstung zuzuführen oder gezielt versickern zu lassen. Wasser ist Teil einer klimaresilienten Stadtgestaltung – sichtbar, nutzbar und ökologisch wertvoll. Nach wie vor wächst aber der Druck durch die Siedlungsverdichtung. Diese Entwicklung wird begrüsst. Wo Flächen knapp sind, müssen technische, ökologische und gesellschaftliche Anforderungen in Einklang gebracht werden. Die Neuausrichtung des Kompetenzzentrums trägt dieser Komplexität Rechnung und verknüpft Infrastrukturplanung, Gewässerschutz und Klimaanpassung zu einem gemeinsamen Handlungsfeld. 
 
Organisation 
 
Die aktuelle Leitung des Kompetenzzentrums um Théodora Cohen Liechti (Kanton Genf) und Markus Gresch (Abwasserverband Thurau, Uzwil) wird ab 2026 ergänzt. Luzia Meier (IUB Engineering AG, Bern) verstärkt das Team mit Flussbau- und Revitalisierungskompetenz. Die neue Zusammensetzung vereint kantonale Verwaltung, Ingenieurpraxis und Betreiberkompetenz.  
 
Ein paar Worte von Luzia Meier über ihren beruflichen Weg und ihre Vision: 
«Wasser» hat mich während meiner Ausbildung zur Umweltingenieurin an der ETH Zürich begleitet und begeistert mich in meiner Freizeit in Form von Pulverschnee und als Bademöglichkeit. 
Mein Herz schlägt für den naturnahen Flussbau mit viel Totholz und Fischen. Als Projektleiterin und Fachverantwortliche für naturnahen Flussbau bei der IUB Engineering AG in Bern kann ich Gewässer gestalten, Ideen umsetzen und von unseren Fliessgewässern lernen. 
Mit meiner Erfahrung aus der Praxis möchte ich das CC „Wasser im Siedlungsraum” ergänzen und gegenseitiges Verständnis schaffen. 

Unterstützt wird das Leitungsteam durch ein neu zu schaffendes interdisziplinäres Kernteam von rund zehn Fachpersonen, das Themen initiiert, Projekte anstösst und aktuelle Fragestellungen diskutiert. Dieses Gremium bringt Fachwissen aus Planung, Gewässerökologie, Betrieb und Forschung zusammen. Fachleute aus dem CC-Gewässer werden gezielt eingebunden, um Kompetenzen in Gewässerökologie, Revitalisierung und Wasserqualität zu stärken. 
 
Schwerpunkte und Themenfelder 
 
Das CC Wasser im Siedlungsraum deckt künftig die gesamte Spannbreite von der strategischen Planung über die Umsetzung bis zur Erfolgskontrolle ab. Ein zentrales Anliegen ist die Weiterentwicklung der Generellen Entwässerungsplanung (GEP) zu einem umfassenden Planungsinstrument, das auch Aspekte wie Schwammstadt, Revitalisierung, Klimaanpassung und Raumgestaltung integriert. 
 
Urbane Gewässer sind ein wesentlicher Schwerpunkt des CC Wasser im Siedlungsraum. Sie nehmen abfliessendes Wasser auf, sind aber genauso auch Lebensraum, Freiraum und Teil der städtischen Identität. Das CC fördert ihre Revitalisierung, ihre Aufwertung und Pflege, bezieht Sicherheits- und Biodiversitätsaspekte ein und entwickelt gemeinsam mit Partnerverbänden Strategien, um die Resilienz naturnaher Gewässer gegenüber klimatischen Belastungen zu erhöhen. 
 
Der Umgang mit Schmutz- und Niederschlagswasser, die Behandlung von Strassenabwasser, die Optimierung des Gesamtsystems Kanalnetz–ARA–Gewässer und die Weiterentwicklung der Datenstruktur Siedlungsentwässerung bleiben zentrale Themen.  
 
Wir möchten an dieser Stelle auf die Publikationen zur Bewirtschaftung des Gesamtsystems, zum GEP-Leitfaden und zur Hydraulischen Beurteilung sowie auf neue Ausbildungsangebote wie die Fachperson Koordinator-/in Schwammstadt oder den Weiterbildungstag für Mitarbeitende von Bauverwaltungen und die weiterentwickelte Ausbildung zur Fachperson GEP hinweisen. 
 
Fazit 
 
Das CC Wasser im Siedlungsraum positioniert sich als Ort, der Wissen und Praxis vernetzt. Es fördert den fachlichen Austausch über Disziplingrenzen hinweg und schafft Raum für gemeinsame Lösungsansätze. Durch die Verbindung von Planung, Technik und Ökologie werden innovative Ansätze entwickelt, die sowohl den Gewässerschutz als auch die Siedlungsentwicklung voranbringen. Wasser wird sichtbar, erlebbar und funktional – es kühlt, belebt und verbindet. Das CC entwickelt praxisorientierte Werkzeuge, Richtlinien und Weiterbildungsangebote, um Gemeinden und Fachleute bei der Umsetzung einer nachhaltigen Wasserbewirtschaftung zu unterstützen. Damit trägt es auch zur Sicherung des Fachwissens und zur Nachwuchsförderung bei.  

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