Die folgenden Ausführungen basieren auf dem ausführlicheren EurEau-Newsletter vom Mai 2025.
150 Mitglieder und Interessenvertreter von EurEau trafen sich am Donnerstag, den 22. Mai, in Brüssel, um das 50-jährige Bestehen des Verbraucherschutzes durch die Bereitstellung von sicheren Wasserdienstleistungen zu feiern. Nächstes Jahr findet der EurEau Wasser-Kongress am 21.10 2026 in der Schweiz statt.
VSA empfängt EurEau-Delegation auf Schweizer ARA
Am 13. Mai besuchten Vertreter von acht EurEau-Mitgliedsverbänden zwei Schweizer ARA, die mit einer vierten Reinigungsstufe ausgestattet sind. Expert/-innen der beiden ARA berichteten über ihre Erfahrungen mit den von ihnen angewandten Wassertechnologien.
Strategie zur Widerstandsfähigkeit von Wasser
Das Europäische Parlament billigte im Mai seinen Initiativbericht über die Strategie der Europäischen Union zur Wasserresilienz. EurEau begrüsst diesen Bericht. Die Schlussabstimmung hat jedoch auch die Uneinigkeit im Parlament bezüglich eines schnellen und weitreichenden PFAS-Verbots deutlich gemacht. Der im Plenum angenommene Änderungsantrag zeigt ein leicht erhöhtes Ambitionsniveau zugunsten des Schutzes der Gesundheit der Menschen.
Die Water Resilience Strategy räumt naturbasierten Lösungen zu Recht Vorrang ein und fordert einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz zur Steigerung der Wassereffizienz. Andererseits will die Kommission die Last der allgegenwärtigen PFAS-Verschmutzung auf den Wasserversorger abwälzen, indem sie «Sanierungsmassnahmen» bevorzugt.
Wasser in Europa für die Zukunft sichern
EurEau hat ein Schreiben mitunterzeichnet, in dem die Kommission aufgefordert wird, die erweiterte Herstellerverantwortung in der Neufassung der Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser zu schützen. Mit diesem Mechanismus wird die finanzielle Verantwortung für die Bekämpfung der Verschmutzung durch Mikroverunreinigungen den verantwortlichen Industrien übertragen. Es ist jedoch zu befürchten, dass diese wichtige Bestimmung durch mögliche Überarbeitungen oder künftige Vereinfachungspakete geschwächt werden könnte.
Agrarpolitik: Schutz der Wasserressourcen wird geschwächt
Die Europäische Kommission hat einen weiteren Vorschlag zur «Vereinfachung» der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) veröffentlicht. EurEau ist besorgt, dass eine Reihe von Massnahmen zu negativen Auswirkungen auf den Schutz der Trinkwasserressourcen führen und somit dem Geist der bevorstehenden Water Resilience Strategy zuwiderlaufen wird. Dazu gehören die Schwächung des Schutzes von Grünland und Torf- und Feuchtgebieten sowie die Aufhebung der Verbindungen zwischen der Gemeinsamen Agrarpolitik und neuen Umwelt- und Klimagesetzen.
PFAS in Feuerlöschschäumen: Ausstieg rückt näher
Die EU-Mitgliedstaaten beschlossen, PFAS in Feuerlöschschaum schrittweise aus dem Verkehr zu ziehen. EurEau begrüsst diesen Schritt, da Feuerlöschschäume eine der Hauptquellen für die lokale Grundwasserkontamination auf dem gesamten Kontinent sind, was auch zur Verschmutzung der Trinkwasserressourcen führt. Angesichts des schieren Ausmasses der Umweltverschmutzung hatte EurEau kürzere Übergangsfristen gefordert. Die Kommission wird diesen Vorschlag voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte förmlich annehmen, sofern die Mitgesetzgeber während des Prüfungszeitraums keine Einwände erheben.
PFAS: Vorschlag zur Neueinstufung von TFA als fortpflanzungsgefährdend
Die Europäische Chemikalienagentur ECHA hat zwei Dossiers zur Neueinstufung von Trifluoressigsäure (TFA) und ihren anorganischen Salzen veröffentlicht. Sie schlagen vor, TFA als reproduktionstoxisch (Repro 1B) sowie als sehr persistent und sehr mobil (PMT/vPvP) einzustufen. Die ECHA hat 18 Monate Zeit, um ihre Schlussfolgerungen an die Europäische Kommission zu übermitteln.
Obwohl die derzeitige Exposition des Menschen gegenüber dieser Substanz weit unter dem Risikoniveau liegt, sieht EurEau diesen Vorschlag als ein weiteres starkes Argument für die schrittweise Abschaffung aller PFAS und insbesondere derjenigen, die in irgendeiner Phase des Lebenszyklus TFA freisetzen.
Zu den wichtigsten TFA-Quellen gehören fluorierte Gase und Pestizide. Die rasch ansteigende Verschmutzung führt zu einer Verunreinigung einer Vielzahl von Lebensmitteln und Trinkwasserressourcen.
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