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25. August 2023

Young Professionals – wer steckt dahinter?

«Toll ist, dass man in der Siedlungswasserwirtschaft bei allen Aufgaben Aspekte aus Naturwissenschaft und Ingenieurtechnik verbinden muss.»

In den kommenden Monaten möchten wir das Leitungsteam unserer VSA Young Professionals persönlich vorstellen. Den Anfang macht Philipp Beutler, er hat «Wasserwirtschaft» an der Technischen Universität Dresden in Deutschland studiert und sich in Siedlungs- und Industriewasserwirtschaft vertieft. Philipp engagiert sich seit drei Jahren im Leitungsteam der VSA-Young Professionals.
Paul Sicher 

Philipp Beutler macht seit der Gründung 2019 bei den VSA Young Professionals mit. In der Leitungsgruppe engagiert er sich seit 2020.
 
Philipp, warum engagierst du dich für die VSA Young Professionals?
 
Ich habe mich schon immer gern engagiert, wenn es darum geht, gemeinsam mit anderen etwas auf die Beine zu stellen, dass Vielen nützt. Zum Beispiel zu Schulzeiten mit Freunden gegen rechtsextreme Tendenzen. Im Fachschaftsrat während Uni-Zeiten war ich studentischer Abgeordneter. Ich war auch bereits bei der Jungen DWA (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall) in der Leitungsgruppe in Deutschland aktiv, bevor ich zu den VSA YP gestossen bin.
 
Und das bringt dir etwas?
 
Sich nicht nur im Beruf, sondern auch darüber hinaus zu engagieren ist DIE Möglichkeit, aktiv mitzugestalten. Das ist faszinierend, weil man Gleichgesinnte trifft und sieht, wie sich manche Dinge tatsächlich zum Besseren verändern können durch eigenes Zutun. Die Ehrenämter in VSA und DWA ermöglichen, dass ich zwischen den Jungorganisationen in beiden Ländern Schnittstelle sein und sinnvollen Informations- und Wissenstransfer bewerkstelligen kann.
 
Welche Ausbildung hast du gemacht?

Ich habe den Studiengang «Wasserwirtschaft» an der TU Dresden (Deutschland) abgeschlossen mit Vertiefung in Siedlungs- und Industriewasserwirtschaft.
 
Als was und bei wem arbeitest Du?

Ich bin angestellt bei der Hunziker Betatech AG am Hauptsitz in Winterthur. Ich habe sozusagen zwei Hüte auf: einmal und hauptsächlich als Projektleiter Siedlungsentwässerung und zusätzlich als Leiter für Forschung & Entwicklung.
 
Was fasziniert dich an deiner Arbeit?
 
Ganz besonders finde ich es spannend, dass ich durch beide «Hüte» im gleichen Job sehr viele, sehr unterschiedliche Aufgaben machen kann – auch wenn es dafür hin und wieder anstrengend ist, den Wechsel zu meistern. Es kann einfach nicht langweilig werden, weil es auch immer wieder neue Lösungen als Ingenieur zu erarbeiten gibt. Die Vielfältigkeit ermöglicht aber auch, übergreifend denken und mitgestalten zu können, weil man zwar in einer Disziplin arbeitet, aber die Auswirkungen an den Schnittstellen zu vielen anderen Disziplinen immer mitdenken muss.
 
Wann wurde dir die Vielfältigkeit der Branche zum ersten Mal bewusst?
 
Im Studium habe ich schon früh gemerkt, wie breit, schnittstellenlastig und dadurch auch spannend und vielfältig der Branchenzweig Wasserwirtschaft ist. Es ist die Mischung der Aufgabenpalette aus Daseinsvorsorge (Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung) sowie Umwelt- und Gewässerschutz. Toll ist, dass man bei Jobs in der Siedlungswasserwirtschaft bei allen Aufgaben Aspekte aus Naturwissenschaft und Ingenieurtechnik verbinden muss. Dadurch, dass wir mit Infrastrukturen arbeiten, hat unsere Arbeit einen langfristigen «Impact», wie man heute sagt: heute, morgen und auch noch übermorgen, d. h. über ein bis zwei Generationen hinweg. Ich bin bei uns in der Firma in der «Kerngruppe Schwammstadt» dabei. Unter diesem Themenkomplex verbindet sich der unmittelbare Beitrag der (Siedlungs-)Wasserwirtschaft zur Anpassung an die Klimawandelfolgen.
 
Du bist Mitglied des Leitungsteams der Young Professionals. Wie bringst du dich ein?

Ich biete grundsätzlich eine helfende Hand, versuche bei der Wahl eines zukünftigen Messengers für die VSA YP zu unterstützen und hatte z. B. dafür mit dem JDWA Circle Digitalisierung Anfang 2022 ein gemeinsames Online-Treffen organisiert. Ansonsten ziehe ich mich wegen meines (altershalben) Ausscheidens aus den VSA YP langsam zurück, ich werde demnächst 36. Aktuell organisiere ich einen Teil der Stammtische, einem unverbindlich-lockeren Netzwerkanlass der Young Professionals. Hin und wieder agiere ich stellvertretend für die «junge Stimme» bei versch. VSA-Aktivitäten (z. B. Mitgliederumfrage 2022).
 
Was hältst du vom VSA?

Wenn ich nicht viel vom VSA halten würde, dann würde ich mich wohl nicht engagieren. 😉 Ich finde es eine klasse Grundlage, die der VSA den Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger in Form der VSA YP zur Verfügung stellt. Es gibt damit ein institutionalisiertes Vernetzungsforum der jungen Fachleute. Gleichzeitig rücken diese näher zusammen, selbst wenn sie im Berufsalltag bei Projekten vielleicht auf unterschiedlichen «Seiten» sitzen. Man ist mehr getragen vom «Miteinander für ein sinnvolles Ergebnis» als von einem konkurrenzierenden «Gegeneinander allein zugunsten von Partikularinteressen».
 
Hast Du Erwartungen an den VSA?
 
Meine grundsätzliche und langfristige Erwartung an den VSA ist eine sehr ähnliche wie ich sie in Deutschland an die DWA habe: der VSA hat die anstrengende Aufgabe, in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch mehr als «Fürsprecherorganisation» für einen nachhaltigen Gewässerschutz einzutreten. Die resultierenden Anforderungen an den Umgang mit Wasser jeglicher Art müssen thematisch im VSA vertreten sein. Wo der SVGW im Bereich der Wasserversorgung agiert, sollten noch engere Schnittstellen hergestellt werden. Ich glaube neben den negativen Entwicklungen, die uns als Folgen aus dem Klimawandel erwarten (inkl. in der Schweiz bis dato nicht bekannter Wasserknappheit und (Über-)Beanspruchung aquatischer Ökosysteme) gibt es auch etwas Gutes: ein wachsender Anteil in der Bevölkerung wird den VSA kennen als kompetente und fachlich fundierte Vereinigung unserer Berufsgruppe. Und zwar dann, wenn sich der VSA publikumswirksam zu kritischen Fragen äussert und dies zugunsten des Erhalts unserer gemeinsamen Lebensgrundlagen. Dadurch wird die Branche bekannter, die Daseinsberechtigung klarer und hoffentlich das allgemeine Verständnis (weiter) erhöht für die Arbeit aller Kolleginnen und Kollegen in der Wasserwirtschaft. Und vielleicht entdecken dann mehr junge Menschen die interessanten Berufe in unserer Fachwelt.

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