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22. März 2021

Blog « Weltwassertag»

Wasser wertschätzen = Wasserressourcen schützen

Der heutige Weltwassertag steht unter dem Motto «Valuing water». Weltweit sollen sich Menschen dazu äussern, wie sie das Wasser in all seinen Verwendungszwecken schätzen.
Stefan Hasler 

In der Schweiz geniesst der Gewässerschutz in der Bevölkerung einen hohen Stellenwert. Immer wieder gelang es, mit Volksinitiativen Druck für den besseren Schutz der Wasserressourcen aufzubauen: Die Initiative «zur Rettung unserer Gewässer» wurde 1992 von Volk und Ständen zwar abgelehnt, dafür trat der indirekte Gegenentwurf, das totalrevidierte Gewässerschutzgesetz in Kraft, welches u.a. klare Regelungen zu Mindestrestwassermengen stipuliert. Die Initiative «Lebendiges Wasser» wurde vom Fischereiverband 2010 zurückgezogen, nachdem der Ständerat einen griffigen Gegenvorschlag formulierte, gemäss dem u.a. der Gewässerraum auszuscheiden ist und 4000 Kilometer Gewässerabschnitte zu revitalisieren sind.

Weltweit einzigartig ist wohl, dass eine Einzelperson wie Franziska Herren mit ihrer Trinkwasserinitiative (TWI) erstens den Gesetzgeber auf Trab und zweitens die Medien dazu bringt, den Gewässerschutz über Monate ausgiebig zu thematisieren. Unabhängig davon, ob die TWI am 13. Juni angenommen oder abgelehnt wird, hat sie doch das Bewusstsein weiter Bevölkerungskreise zu den negativen Umweltauswirkungen des Pestizideinsatzes geschärft und verändert. Der VSA gibt zwar keine Parole zur TWI ab, thematisiert sie aber aus Sicht des Gewässerschutzes im A&G online und bietet dem Netzwerk «4aqua» die Gelegenheit, seine Sichtweise darzulegen.

Die Schweiz kennt prinzipiell eine gute Umweltschutzgesetzgebung. Leider hapert es im Vollzug: 30 Jahre nach Festlegung der Mindestrestwassermengen sind diese nicht überall umgesetzt; der Gewässerraum ist erst in rund 40% der Gemeinden rechtskräftig ausgeschieden, obwohl die Frist 2018 ablief; von den 4000 km Gewässern sind erst etwas über 150 km revitalisiert; keins der auf gesetzlichen Vorgaben basierenden «Umweltziele Landwirtschaft» ist vollständig erreicht usw. usw.

Ist die Zeit reif für eine «Durchsetzungsinitiative»? 😉

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