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30. Dezember 2019

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Mit frischer Energie ins neue Jahr

Bereits im 19. Jahrhundert hat Jules Verne dem Wasserstoff eine grosse Zukunft vorausgesagt und war überzeugt, dass die «zerlegten Elemente des Wassers», nämlich Wasserstoff und Sauerstoff, die Energieversorgung der Zukunft sichern werden.
Martin Sager 

Vom Thema Wasserstoff sind wir oft magisch angezogen: Ich denke beispielsweise an meinen Chemielehrer, der es verstand, selbst die unmotiviertesten Schülerinnen und Schüler mit Knallgasexperimenten und Elektrolysedemonstrationen in seinen Bann zu ziehen. Und wer war nicht froh, beim Chemietest wenigstens ein Element des Periodensystems richtig zuordnen zu können? Wasserstoff hat die Ordnungszahl «1», ist das leichteste und häufigste Element des Universums, ist Bestandteil von Wasser und beinahe aller organischen Verbindungen.

Die Strahlung der Sonne ist nur dank der Fusion von Wasserstoff zu Helium möglich. Schon von daher spielt Wasserstoff die zentrale Rolle für unsere Energieversorgung. Mit der Nutzung von Wasserstoffmolekülen können wir aber zusätzlich chemische Energie speichern, diese einfach transportieren und die Energieversorgung diversifizieren und letztlich sicherer machen.  Unsere Gasinfrastruktur spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Sie bietet beste Voraussetzungen, um steigende Wasserstoffmengen aufzunehmen, zu speichern, zu transportieren und effizient zu verteilen.

Ich bin überzeugt vom grossen Potential des Wasserstoffs. Die Erreichung von ehrgeizigen Klimazielen können wir als SVGW mit unserer Gasinfrastruktur in Kombination mit Power-to-Gas wirkungsvoll unterstützen. Unser Technisches Inspektorat bereitet sich bereits vor, die künftigen Wasserstofftankstellen sicherheitstechnisch zu prüfen. Auch ist die Gasbranche bereits dabei, in einem FOGA-Projekt die Wasserstoffeinspeisung ins Erdgasnetz fundiert zu testen. Doch wie viel Wasserstoff verträgt das Schweizer Erdgasnetz? Was braucht es, dass eines Tages 100% Wasserstoff transportiert werden können? Eine Arbeitsgruppe mit Branchenfachleuten wird die Wasserstofftoleranz unseres Gasnetzes evaluieren. Der SVGW hat unter dem Titel «Analyse der H2-Toleranz von Verteilnetzen» ein Projekt ins Leben gerufen, mit dem er praxisorientiert den Ist-Zustand für Teilnetze erfassen möchte. Interessierte Verteilnetzbetreiber sind dazu eingeladen, sich am Projekt zu beteiligen.

Liebe Leserinnen und Leser, ich wünsche Ihnen allen ein energiereiches und spannendes 2020. Leisten wir als Branche unseren Beitrag.

Herzliche Grüsse
Martin Sager, Direktor

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Kommentare (1)

Anton Kilchmann am 30.12 2019 um 13:03

Wasserstoff im Gasnetz

Wasserstoff ist für die Gaswirtschaft in der Schweiz ein "alter Bekannter": im von 1840 bis 1970 verteilten Stadtgas war bis zu 50% Wasserstoff enthalten.
Peter C. Müller am 30.12 2019 um 14:50

Alter Bekannter

Alter Wein in neuen Schläuchen also gewissermassen... Oder neues Gas in alten Leitungen?

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