Die folgenden AusfĂĽhrungen basieren auf dem umfassenden EurEau-Newsletter vom September 2025. In EurEau sind die nationalen Trink- und Abwasserdienstleister aus 29 Ländern organisiert.Â
Trinkwasserrichtlinie: Analyse von MikroplastikÂ
Die Gemeinsame Forschungsstelle hat einen Bericht veröffentlicht, der eine Methodik zur Messung von Mikroplastik im Trinkwasser definiert. Der JRC-Bericht enthält eine Zusammenfassung der veröffentlichten Methodik (Infrarot- oder Raman-Mikrospektroskopie) mit zusätzlichen Einblicken in einige kritische Elemente und Einschränkungen und zeigt in den Anhängen experimentelle Beispiele. Der Bericht ist hier zu finden.Â
Wer bezahlt fĂĽr saubereres Wasser?Â
Mikroverunreinigungen aus Arzneimitteln und Kosmetika stellen gemäss EurEau eine wachsende Bedrohung fĂĽr das Wasser in Europa dar, und die Neufassung der EU-Richtlinie ĂĽber die Behandlung von kommunalem Abwasser besagt, dass es an der Zeit ist, dass die Verursacher zahlen. Nach der neuen Regelung zur erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) mĂĽssen diese Industrien mindestens 80 % der Behandlungskosten ĂĽbernehmen, damit die Belastung nicht auf Haushalte, KMU oder lokale Wasserversorger fällt.Â
Die Richtlinie schafft gleiche Wettbewerbsbedingungen, indem sie gleichermassen für Hersteller aus der EU und aus Nicht-EU-Ländern gilt, und bietet Anreize für eine umweltfreundlichere Produktgestaltung. Die Botschaft ist einfach: Der Schutz sauberer, erschwinglicher Wasserressourcen ist eine gemeinsame Verantwortung – und diejenigen, die Umweltverschmutzung verursachen, müssen zur Beseitigung dieser Verschmutzung beitragen. Den EurEau-Standpunkte können Sie hier nachlesen.
Wasserrahmenrichtlinie: Trilog erzielt enttäuschendes ErgebnisÂ
Das Europäische Parlament und der Rat haben sich am 23. September auf einen gemeinsamen Text zur Ăśberarbeitung der Wasserrahmenrichtlinie und ihrer «Tochterrichtlinien» zu Grundwasser- und Oberflächenwasserschadstoffen geeinigt. EurEau begrĂĽsst den Zeitpunkt der Einigung, die keinen Moment zu frĂĽh kommt, da die Mitgliedstaaten bereits an der nächsten Runde der Bewirtschaftungspläne fĂĽr Flussgebiete (2028-2033) arbeiten. Insbesondere fordert EurEau die politischen Entscheidungsträger auf, die PFAS-Emissionen durch die EinfĂĽhrung strenger Massnahmen zur Kontrolle der Quellen zu reduzieren. Die Belastung sollte nicht auf die Schultern der städtischen Kläranlagen gelegt werden, die nur einen von vielen Wegen fĂĽr die Freisetzung von PFAS in die Umwelt darstellen. Der EurEau-Standpunkt ist hier nachzulesen.Â
Ă„nderung der Vorschriften bzgl. Nitraten bedroht die Wasserqualität in EuropaÂ
Am 19. September 2025 haben die Mitgliedstaaten im Nitratausschuss einen Vorschlag gebilligt, den gesetzlichen Grenzwert fĂĽr den Einsatz von Stickstoff auf landwirtschaftlichen Flächen fĂĽr DĂĽngemittel, die als „RENURE“ bekannt sind, eine Art von verarbeiteter GĂĽlle, anzuheben. Der Text, der die seit langem bestehende Nitratrichtlinie (91/676/EWG) ändert, wĂĽrde die Ausbringung von RENURE bis zu 80 kg Stickstoff pro Hektar zusätzlich zum normalen Grenzwert von 170 kg/ha erlauben. Dies wĂĽrde einer Anhebung des gesetzlichen Grenzwerts um 47 % entsprechen.Â
EurEau lehnt die Schaffung einer solchen LĂĽcke in der Nitratrichtlinie entschieden ab. Die GrĂĽnde dafĂĽr können Sie hier nachlesen. Â
Kommission sieht Fortschritte bei der Erreichung der Ziele zur Reduzierung von PestizidenÂ
Laut einem aktuellen Bericht der Kommission wurde das unverbindliche EU-Ziel, den Einsatz und das Risiko chemischer Pestizide bis 2030 um 50 % zu reduzieren, bereits 2023 erreicht. Dem Bericht zufolge sind der Einsatz und das Risiko chemischer Pestizide um 58 % zurĂĽckgegangen, während der Einsatz gefährlicherer Pestizide im Vergleich zum Referenzzeitraum 2015-2017 um 27 % gesunken ist.Â
Eine Reihe von Interessengruppen hat die Berechnungsmethoden hinter diesen Indikatoren angefochten. Weitere Informationen: Nachhaltiger Einsatz von Pestiziden. Â
Â
Bis Ende 2026 Vorschlag zur Beschränkung von universellen PFAS Â
Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) will ihren Vorschlag fĂĽr eine universelle PFAS-Beschränkung bis Ende 2026 fertigstellen. Der aktualisierte Beschränkungsvorschlag der ECHA sieht eine Erhöhung der Anzahl der Ausnahmeregelungen und in einigen Fällen eine Verlängerung ihrer Geltungsdauer vor. Acht Industriezweige werden aus zeitlichen GrĂĽnden nicht von dem Beschränkungsvorschlag erfasst. Â
Diese neuen Entwicklungen stellen eine ernsthafte Bedrohung fĂĽr die Wasserresilienz Europas dar. EurEau fordert die ECHA und die fĂĽnf antragstellenden Länder auf, die Vorteile eines raschen und weitreichenden PFAS-Verbots besser zu berĂĽcksichtigen. Obwohl PFAS als Stoffe ohne Schwellenwert gelten, sieht der Beschränkungsvorschlag PFAS-Emissionen in Höhe von Hunderttausenden Tonnen in den nächsten Jahrzehnten vor. Weitere Details finden Sie hier.Â
Chancen fĂĽr ein wasserresilientes EuropaÂ
Der erste Entwurf der Europäischen Kommission für den mehrjährigen Finanzrahmen nach 2027 zeigt eine klare Verlagerung der Prioritäten – mit einem stärkeren Fokus auf der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, Widerstandsfähigkeit und geopolitischen Bereitschaft Europas. In diesem Zusammenhang könnten zwei wichtige Finanzierungsströme echte Chancen für den Wassersektor mit sich bringen.
«AQUA & GAS» gibt es auch als E-Paper. Abonnenten, SVGW- und/oder VSA-Mitglieder haben Zugang zu allen Ausgaben von A&G.
Den «Wasserspiegel» gibt es auch als E-Paper. Im SVGW-Shop sind sämtliche bisher erschienenen Ausgaben frei zugänglich.
Kommentare (0)