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08. August 2016

Internationale Zusammenarbeit

Gas geben mit dem DVGW

In Rahmen der neuen Gas-Strategie will der SVGW seine Kontakte mit anderen internationalen Institutionen in Gasbereich intensivieren. Dazu gehört ein Informationsaustausch mit dem Schwesterverband DVGW aus Deutschland.

Diesen Sommer konnte dann Elisabetta Carrea, SVGW-Bereichsleiterin Gas, an der Sitzung des Lenkungsgremiums LK2 "Gasanwendung" teilnehmen und Matthias Hafner an der des Lenkungsgremiums LK1 "Gasversorgung".

Das Lenkungsgremium LK2 tagt zweimal im Jahr und umfasst Vertreter von Gasversorgern und -industrie aus allen Regionen Deutschlands, insgesamt um die 30 Personen. Das LK1 bezweckt die Koordination und Bündelung der nationalen und europäischen normativen und gesetzlichen Entwicklungen sowie die Steuerung der nachgeordneten Technischen Komitees auf dem Gebiet der Gasanwendung.

Das Gremium vereint die Technischen Kommissionen zu den Themen "gasförmige Brennstoffe", "häusliche, gewerbliche und industrielle Gasanwendungen", "Gasinstallation", "Bauteile und Hilfsstoffe", "Erdgastankstellen und -fahrzeuge", "Flüssiggas" sowie "Biogas".

Folgende Themen wurden im LK1 diskutiert

Gas Qualität-I: Die EU hat die Entsog (European Network of Transmission System Operators for Gas) eingeladen, eine detaillierte Analyse durchzuführen, damit die Grundlage für eine normative Arbeit für die Aktualisierung der EN16726 (Gasinfrastruktur - Beschaffenheit von Gas - Gruppe H) bis 2021verfügbar ist. Es geht um die Einheitlichkeit der Gasqualität (H-Gas) auf der Basis eines einzigen verbindlichen Parameters (Wobbe Index) für die Gasbeschaffenheit. Die Pilotphase wird 3 Jahre dauern. Das Ziel ist bis 2021 eine vollständige europaweit gültige Gas Quality Norm.

Gas Qualität II: Die Umstellung von L-Gas auf H-Gas beschäftigt die deutsche Gasbranche stark. H-Gas (high caloric gas) hat einen höheren Methan- und somit Energiegehalt als L-Gas (low caloric gas). Die chemische Zusammensetzung von Erdgas hängt dabei vorrangig von der Fundstätte ab. Die Umstellung auf H-Gas soll bis 2030 erfolgen. Das erfordert ein Anpassung der Verbrauchsgeräte. Die Geräte-Wechselrate liegt bei 450‘000 Geräte pro Jahr, was eine kritische Herausforderung in Sinne qualifiziertem Personell (Monteure) darstellt.

Gas-Statistik: Der DVGW ist wie auch der SVGW daran, sich eine neue Struktur der Energie und Gas-Statistik zu erarbeiten. Hier können die beiden Verbände voneinander profitieren.

Primärenergiefaktoren: Der DVGW hat zwei Studien im Auftrag gegeben. Die Studien zeigen, dass die formulierten Primärenergiefaktoren für Gebäude die Klimafreundlichkeit und Heizkosten nicht beeinflussen. Gemäss den Studien leisten die gegen Null tendierenden Primärenergiefaktoren keinen Beitrag zur Energieeffizienz. Der DVGW hat ein Klimaschutzfaktor für brennstoffbezogenen Primärenergiefaktoren vorgeschlagen. Der Vorschlag wird in die Gespräche in Rahmen der Arbeiten für die nächste Legislatur einfliessen.

EU-Klima Ziele: In Rahmen der EU Klima-Ziele 2030 (+27% erneuerbare Energie, +27% Energieeffizienz, -40% Treibhausgasemissionen) wurden fünf Initiativen identifiziert: 1) Versorgungssicherheit; 2) Liberalisierung und Integration des Energiemarkts; 3) Energie Effizienz; 4) Dekarbonisierung und 5) Forschungs- und Innovationswettbewerb. In diesem Zusammenhang hat die EU auch eine Heating&Cooling Strategy lanciert. Diese wird übergreifend als Empfehlung für die Revision der relevanten Gesetze dienen. Die Verabschiedung dieser neuen Strategie wird für Herbst 2016 erwartet.

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