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31. Juli 2018

Gas

Power-to-Methane noch effizienter

Ein deutsches Unternehmen hat eine mikrobielle Zelle zur einstufigen Elektrosynthese entwickelt. Dafür erhält es finanzielle Förderung vom Deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Eines der weltweit führenden Technologieunternehmen für biologische Power-to-Gas-Lösungen, die Electrochaea GmbH, entwickelt im Rahmen eines Kooperationsnetzwerkes eine mikrobielle elektrochemische Zelle zur Umwandlung von Strom und Kohlenstoffdioxid in speicherfähiges und vielfältig nutzbares Methan in nur einem Prozessschritt. Durch die Umwandlung von Strom aus erneuerbaren Quellen, wie Sonne und Wind, zu Methan in einem einzigen Schritt kann die Effizienz der biologischen Power-to-Gas-Technologie nochmals deutlich gesteigert und somit die Kosten weiter gesenkt werden. Bislang erfolgt die Methanisierung in zwei Produktionsschritten. Electrochaea verwendet für die Technologie spezifische Mikroorganismen, sogenannte methanogene Archaeen, als Biokatalysator. Sowohl für diese äusserst robusten und leistungsfähigen Archaeen, als auch für das funktionelle Design der mikrobiellen elektrochemischen Zelle zur Umwandlung von Strom in alternative Energiequellen, hält Electrochaea die exklusiven Lizenzen an Patenten der Universität Chicago.

Verbesserung der Kohlendioxid-Bilanz

Erneuerbares Methan hat gegenüber anderen Speichergasen deutliche Vorteile: Das Methan wird von Electrochaeas Archaeen in gleichbleibend hoher Netzqualität erzeugt und kann ohne kostenaufwändige Aufbereitung zum Transport und zur Speicherung in die bereits bestehende Erdgasinfrastruktur eingespeist werden. Gleichzeitig wird durch das Verfahren freigesetztes Kohlendioxid aus industriellen Quellen gebunden und trägt somit zu einer Verbesserung der Kohlendioxid-Bilanz bei. Auch Erdgasnetzbetreiber sehen in der Einspeisung von erneuerbarem Methan eine Möglichkeit, die Kohlendioxid-Bilanz von Erdgas zu verbessern und die Gasinfrastruktur für ein Kohlendioxid-neutrales Gas zu nutzen.

Wichtiger nächster Schritt

Professor Haralabos Zorbas, Geschäftsführer der Industriellen Biotechnologie Bayern Netzwerk GmbH und Koordinator des Kooperationsnetzwerkes, erklärt dazu: „Mit Electrochaea haben wir eines der führenden Unternehmen dieser Branche an Bord, das bereits gezeigt hat, wie man Power-to-Gas-Technologien erfolgreich zur Marktreife führt. Die Entwicklung einer Zelle für die mikrobielle Elektrosynthese ist ein bahnbrechender und wichtiger nächster Schritt.“ Und Doris Hafenbradl, Geschäftsführerin und Technische Direktorin der Electrochaea GmbH, meint: „Power-to-Gas-Lösungen setzen sich immer stärker durch und haben ein enormes Potenzial, unsere Energieversorgung Kohlendioxid-neutral, wirtschaftlich und ressourcenschonend zu gestalten. Unsere Vorarbeiten zur mikrobiellen elektrochemischen Zelle sind sehr vielversprechend und wir freuen uns über die Entwicklungsförderung für das neue Projekt, das als Investition in eine saubere Energiezukunft zu sehen ist.“

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