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07. September 2018

Füllinsdorf

Zum Wohle der Bevölkerung

An einem «Tag der offenen Wasserversorgung» informierte die Gemeinde Füllinsdorf kürzlich über ihr Grundwasserpumpwerk, ihr Reservoir und das Thema Trinkwasser: Eine Veranstaltung, die auf grosses Interesse stiess.
  

Eine Hüpfburg mit Clownfisch Nemo und anderen Tieren, zahlreiche Informationsstände und diverse Fahrten zur Besichtigung einiger Wasseraufbereitungsstationen: So und mit vielen weiteren Attraktionen orientierte die Gemeinde Fülinsdorf ihre Bevölkerung kürzlich am «Tag der offenen Wasserversorgung» über ihr Grund- und Trinkwasser.

Wie wichtig Wasser für die Baselbieter Gemeinde ist, die rund vier Kilometer von der Kantonshauptstadt Liestal entfernt liegt, sieht man dabei auch daran, dass auf einem ihrer Verkehrsinseln ein grosser, stets laufender Wasserhahn auf das Thema aufmerksam macht. Füllinsdorf, so war zu erfahren, habe während der letzten Jahre eine mittlere Bevölkerung von etwa 4’450 Personen. Daraus resultiere für die Haushaltungen ein spezifischer Verbrauch von täglich 185 Litern pro Einwohnerin oder Einwohner. Dies liege gegenüber dem schweizerischen Mittel leicht höher, was vor allem mit dem hohen Anteil an Einfamilienhäusern in Füllinsdorf zu tun habe. Aus dem Gesamtbedarf resultiere so ein Pro-Kopf-Verbrauch von rund 230 Litern pro Tag.

Füllinsdorf: Einst…

Die Menschen hätten sich schon immer dort angesiedelt, wo Wasser in genügendem Masse vorhanden gewesen sei. Dies sei auch im Falle von Füllinsdorf der Fall: Die Lage des Dorfes deute nämlich daraufhin, dass die ursprünglich kleine Siedlung, die auf einer Hangterrasse liegt, von Quellwassre gespiesen wurde.  So ist zum Beispiel auch eine erste geschichtliche Erwähnung aus dem Jahre 1536 vorhanden, die den ersten Dorfbrunnen mit Zuleitung von Holzleitungen bestätigt. Und frühe Skizzen eines Chronisten zeigen, dass es bereits im 17. Jahrhundert zwei laufende Dorfbrunnen gab, einer beim Gemeindehaus, der andere auf einem etwas grösseren freien Ort, dem Rössliplatz. Im Jahre 1866 habe die Gemeinde dann die alten Brunnen durch neue ersetzen lassen und einen dritten und vierten Brunnen erbaut, einen am Friedhof, den anderen in der Nähe einer grossen Adelsvilla.

… und heute

Heute verfügt Füllinsdorf  über eine gut funktionierende Wasserbeschaffung, ein hervorragendes Leitungsnetz sowie aktuelle  Reservoirs, Pumpwerke und eine moderne Betriebswarte: Die Pumpwerke «Schönthal» und «Wanne», das eine im Jahre 1922 erbaut das andere im Jahre 1965, würden die Grundwasserversorgung der Gemeinde aus dem Grundwasserstrom des unteren Ergolztals speisen. Leider verfüge Füllinsdorf für die Wasserversorgung aber über keine nutzbaren Quellen, sodass es Pumpwerke brauche: Das eine, die «Wanne» werde dabei von Füllinsdorf und der Nachbargemeinde Frenkendorf gemeinsam betrieben. Zudem kann auch von Frenkendorf und vom Regionenverbund Pratteln zusätzliches Wasser bezogen werden.

 

Die Reservoirs Chalchofen in der Niederzone, Pool in der Mittelzone und Büechlihau in der Hochzone gewährleisteten zudem – neben Pufferung der Verbräuche und der Druckhaltung - im Ereignisfall auch eine angemessene Versorgung mit Löschwasser. Erbaut wurden die Reservoirs, so war auf den Erkundungstouren durch die Gemeinde zu erfahren,  zwischen 1941 und 1964. In den Jahren 1969 seien Buechlihau und Pool zudem erweitert worden. Der Geschichte nach sei der erste Wasserspeicher mit einem Volumen von etwa 60 Kubikmetern schon im Jahre 1882 entstanden. Gespiesen worden sei dieser mit Frenkendörfer Quellwasser.

Überwachung und Steuerung

Heute hat das Versorgungsnetz von Füllinsdorf eine Gesamtlänge von etwa 27 Kilometern und es besteht vorwiegend aus Gussleitungen und Leitungen aus Kunststoff. Das Netzvolumen beträgt rund 400 Kubikmeter und im Leitungsnetz sind rund 600 Schieber eingebaut. Zudem stehen etwa 200 Hydranten zur Verfügung. Überwacht und gesteuert wird die gesamte Wasserversorgung in der im Werkhof Füllinsdorf untergebrachten Betriebswarte: Die Steuerung hier arbeitet normalerweise vollautomatisch, der Brunnenmeister kann aber auch jederzeit von Hand eingreifen.

Gehört zum Standard einer modernen Gemeinde

Bei allfälligen Abweichungen von den Sollzuständen werden Alarmmeldungen ausgelöst. Die Zustandssignale, Wasserstands- und Durchflusswerte aller Anlageteile werden verarbeitet und mit den errechneten Verbrauchswerten ausgewertet und archiviert. So ist gewährleistet, dass die Bevölkerung von Füllinsdorf fast jederzeit über einwandfreies Wasser verfügen kann: Denn wie meinte einer der Gemeindeverantwortlichen am «Tag der offenen Wasserversorgung»: «Die Sicherstellung der Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser ist uns ein grosses Anliegen: Denn sauberes Trinkwasser gehört zum heutigen Standard einer jeden modernen Schweizer Gemeinde einfach dazu. Es trägt sehr viel zum Wohlergehen und zur Gesundheit all unserer Einwohnerinnen und Einwohner bei.»

 

 

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