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04. Februar 2019

Thun

Weltneuheit bei den Aare-Werken

Die Energie Thun AG produziert in den Aare-Werken mitten in der Stadt Thun umweltfreundlichen Strom mit Wasserkraft. Dafür setzt sie beim Ersatz der Turbinen-Traglager eine Weltneuheit ein.

Die Energie Thun AG produziert rund 20 Prozent des Thuner Strombedarfs in den Aare-Werken Thun. Dabei setzt sie auf eine innovative Produkteweiterentwicklung der General Electric (GE) Renewable Energy, die im Aare-Werk 62 in Thun weltweit zum ersten Mal zum Einsatz kommt: ein Traglager mit austauschbaren Beschichtungen aus kohlefaserverstärktem Hochleistungsverbundwerkstoff.

Der Umbau der ersten Maschine erfolgte bereits im Winter 2017/2018, da die Aare in den Wintermonaten wenig Wasser führt und deshalb nicht alle Turbinen im Einsatz sind. Diverse erfolgreiche Härtetests und der Langzeitbetrieb des ersten umgebauten Traglagers in den Sommermonaten zeigten eine zuverlässige Funktionsweise bei äussert wirtschaftlichem Betrieb, so dass in diesem Winter nun auch das Traglager der zweiten Maschine umgebaut werden konnte.

Neue Lösung gesucht

Bevor der eigentliche Einbau der Traglager erfolgen konnte, waren umfangreiche Vorbereitungsarbeiten für die Trockenlegung der Turbine sowie die Demontage grosser Maschinenteile notwendig. „Eine Verkettung ungünstiger Umstände führte in der Vergangenheit bei einem Turbinen-Traglager zu einer Mangelschmierung, wodurch dieses überhitzte und die Weissmetallschicht beschädigt wurde», erklärte Toni Kropf, Asset Manager bei der Energie Thun AG: «Um dies in Zukunft zu verhindern, haben wir nach einer neuen Lösung gesucht. Und das innovative Traglager verhindert nun eine Überhitzung, da die Reibung geringer und die Temperaturbeständigkeit der neuen Beschichtung im Vergleich zur Beschichtung mit Weissmetall höher ist.»

Risiko wird signifikant reduziert

Durch diese Materialeigenschaft werde das Risiko eines Schadens signifikant reduziert und die Betriebssicherheit im Aarewerk erhöht, erklärte Toni Kropf weiter: „Um eine ähnliche Wirkung bei den ursprünglich verbauten Traglagern erzielen zu können, wäre der Einbau einer zusätzlichen Hochdruck-Schmieranlage mit Notstromversorgung eine denkbare Alternative gewesen – was allerdings wesentlich höhere Investitions- und Instandhaltungskosten mit sich gebracht hätte. Und dass diese Traglager bei uns weltweit zum ersten Mal eingesetzt werden, freut uns und macht uns natürlich auch ein bisschen stolz.»

In Nachfolgeprojekten möchte die GE Renewable Energy die innovativen Traglager nun auch in Wasserkraftwerken in Brasilien und Finnland einsetzen.

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