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09. Juni 2020

Kantonales Labor Zürich

Konsumentinnen und Konsumenten sind verunsichert

Das Kantonale Labor Zürich hat im vergangenen Jahr rund 19’300 Lebensmittel, Gebrauchsgegenstände und Badewasserproben untersucht und dabei etwa 51’310 Analysen durchgeführt. Zusätzlich wurden rund 9’930 Inspektionen durchgeführt. Aufgrund neuster Erkenntnisse in Bezug auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im Trinkwasser widmeten die Kontrolleure dieser Problematik besondere Aufmerksamkeit.

Das Kantonale Labor ist für die Lebensmittelkontrolle und den Vollzug der Chemikaliengesetzgebung im Kanton Zürich zuständig. Ein Schwerpunkt ist die stichprobenweise Analyse und Beurteilung von Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen im Labor, während das Lebensmittelinspektorat Restaurants und andere Verpflegungsbetriebe, Detailhändler, Produktions- und Handelsfirmen sowie Importeure kontrolliert.

Im Labor werden sämtliche Arten von Lebensmitteln untersucht: Von industriell hergestellten Erzeugnissen aus Grossbetrieben bis zu Frischprodukten am Imbissstand. Mit rund 7’000 Proben pro Jahr wird das Trinkwasser besonders intensiv geprüft. Hinzu kommt fast alles, was im Haushalt zusätzlich zu finden ist: Lebensmittelverpackungen, Kosmetika, Kinderspielwaren und Textilien. Durch diese risikobasierten Untersuchungen trägt das Kantonale Labor massgeblich zur guten Gesundheit der Bevölkerung bei.

Rückstände von Chlorothalonil-Metaboliten im Trinkwasser

Das Thema der Abbauprodukte von Chlorothalonil in Trinkwasser hat viele Konsumentinnen und Konsumenten verunsichert. Aufgrund des neu eingeführten Höchstwertes für Abbauprodukte des Pflanzenschutzmittels Chlorothalonil im Trinkwasser wurden die Untersuchungen von Grund- und Trinkwasser im ganzen Kanton intensiviert.

Auch wenn eine GesamtĂĽbersicht ĂĽber die Ergebnisse der Untersuchungen erst im Sommer 2020 vorliegen wird: Das Trinkwasser im Kanton ZĂĽrich kann bedenkenlos konsumiert werden. Die gefundenen Konzentrationen sind so gering, dass keine Gefahr fĂĽr die Gesundheit besteht.

Trotzdem sind Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im Trinkwasser unerwünscht. Darum haben die Bundesbehörden die Anwendung des Wirkstoffes Chlorothalonil vorsorglich per 1. Januar 2020 untersagt. Wie lange es dauern wird, bis die Rückstände im Grundwasser und damit auch im Trinkwasser zurückgehen, wird sich zeigen.

In der Zwischenzeit sind die Wasserversorgungen gefordert, das Trinkwasser so zu gewinnen, dass die Konzentrationen dieser Stoffe möglichst tief sind. Dabei werden sie von den zuständigen Kantonalen Ämtern, namentlich dem Kantonalen Labor und dem Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) fachlich begleitet.

Vertiefter Einblick in die Arbeit des Kantonalen Labors

Das Kantonale Labor gibt in seinem Jahresbericht 2019 einen vertieften Einblick in seine vielfältige Tätigkeit. Thematisch spannt sich der Bogen von Hygienekontrollen in Verpflegungsbetrieben, Lebensmitteltransporten und Ständen am «Züri Fäscht» über Arsen in Reiswaffeln für Babys und Heilanpreisungen beim Online-Shopping bis hin zu Pestizidrückständen in asiatischen Lebensmitteln.

Neuorganisation der Lebensmittelkontrolle

Bisher wurde die Lebensmittelkontrolle im Kanton Zürich von den zwei städtischen Inspektoraten Zürich und Winterthur sowie vom Kantonalen Labor Zürich durchgeführt. Aufgrund eines Regierungsratsbeschlusses wurden die drei Inspektorate vereint: das Kantonale Labor Zürich ist ab 2020 für die Lebensmittelkontrolle im ganzen Kanton zuständig. Die Gemeinden werden von dieser Aufgabe entlastet.

 

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