Plattform für Wasser, Gas und Wärme
News
15. Dezember 2020

Historisch bedeutender Ort

Aufwertung der Bieler Römerquelle

Die Römerquelle in der Altstadt nimmt in der Bieler Stadtgeschichte eine besondere Rolle ein. Sie stand am Ursprung der Stadtentwicklung und hat die Bewohnerinnen und Bewohner über Jahrhunderte mit frischem Trinkwasser versorgt. Nun wurde der Ort rund um den Quellaustritt rücksichtsvoll aufgewertet. Verschiedene diskrete Beschriftungselemente ermöglichen es, die Geschichte der Römerquelle neu zu entdecken.

In Biel gibt es zahlreiche historisch bedeutende Orte, die von der ereignisreichen städtischen Entwicklung erzählen. Oft liegen sie etwas versteckt und werden von der Bevölkerung nur am Rande wahrgenommen. Deshalb möchte die Stadt Biel mit individuellen Massnahmen einen besseren Zugang zu den Orten mit historischer Bedeutung ermöglichen. Die Römerquelle, deren Quellaustritt unweit der Talstation der Leubringenbahn liegt, ist logischer Ausgangspunkt der geplanten Massnahmen – steht sie doch am Anfang der Bieler Stadtgeschichte.

Römerquelle zentral für Bieler Stadtentwicklung

Der Zugang zu Trinkwasser war für alle Siedlungsbestrebungen von grösster Bedeutung. Die Römerquelle war deshalb ein Glücksfall für Biel, denn sie lieferte das ganze Jahr über frisches Trinkwasser. Durch ihre Hanglage gewährte sie zudem Schutz vor Hochwasser. Sie bot damit ideale Lebensbedingungen und war ausschlaggebend für die Entstehung der Altstadt. Über mehrere Jahrhunderte versorgte sie die Bewohnerinnen und Bewohner mit Trinkwasser. Erst nach dem Bau der ersten Wasserwerke wurde die Quelle für die Trinkwasserversorgung entbehrlich. 1991 wurde die Römerquelle definitiv vom Trinkwassersystem der Stadt abgehängt. Anfang 2020 hat die Stadt Biel die Nutzung des Römerquellenwassers und -leitungsnetzes an die Genossenschaft Römerquelle übertragen. Die Mitglieder der Genossenschaft speisen mit dem Wasser die historischen Brunnen und Bassins in ihren privaten Gärten.

Unaufdringliche Elemente, die zum Entdecken einladen

Die Massahmen zur Würdigung der Römerquelle bestehen aus verschiedenen Elementen, die zusammen ein Ganzes bilden. Bereits an den Mauern des Wassergrabens oberhalb der Kreuzung Quellgasse / Schützengasse / Brunngasse weist ein Schriftzug darauf hin, dass es an diesem Ort noch mehr zu entdecken gibt. Die polierten Inoxbuchstaben interagieren mit dem vorbeifliessenden Wasser und integrieren sich dadurch auf natürliche Weise in das patinierte
Mauerwerk. Beim eigentlichen Quellaustritt, etwas höher am Hang, nimmt das neue Tor mit der verspiegelten Oberfläche das Umgebungsbild auf. Der Satz «Ursprung von Biel» gibt einen ersten Hinweis auf die historische Bedeutung der Römerquelle. Die Hauptinformationen werden schliesslich auf der angrenzenden Plattform vermittelt. Dort wurden die bestehenden Steinbänke mit neuen Sitzflächen aus Massivholz ausgestattet, auf denen verschiedene Textelemente die besondere Geschichte der Quelle erzählen. Ein QR-Code verweist auf die Website www.bielbienne.
ch/roemerquelle, die allen Interessierten Zusatzinformationen, Bilder und weiterführende Links bietet.

Bewahren der ortsspezifischen Ausstrahlung

Bei den umgesetzten Massnahmen handelt es sich um eine standortangepasste Intervention, die bewusst so gestaltet ist, dass sie möglichst langfristig bestehen bleiben kann. Sämtliche Massnahmen wurden mit der nötigen Sensibilität für die historische Bedeutung des Ortes umgesetzt. Dies mit dem Ziel, den Charakter der Römerquelle zu bewahren und zu stärken. Im Rahmen der Intervention erfolgten zudem Begleitmassnahmen wie die Baumpflege oder die Installation eines neuen Geländers, um den Ort zusätzlich aufzuwerten.

Kommentar erfassen

Kommentare (0)

e-Paper

«AQUA & GAS» gibt es auch als E-Paper. Abonnenten, SVGW- und/oder VSA-Mitglieder haben Zugang zu allen Ausgaben von A&G.

Den «Wasserspiegel» gibt es auch als E-Paper. Im SVGW-Shop sind sämtliche bisher erschienenen Ausgaben frei zugänglich.

Die «gazette» gibt es auch als E-Paper. Sämtliche bisher erschienen Ausgaben sind frei zugänglich.