Im Rahmen seines Arbeitsbesuchs in Norwegen vom 16. und 17. Juni 2025 hat Bundesrat Albert Rösti mit dem norwegischen Energieminister Terje Aasland ein Abkommen zur Speicherung von CO2 unterzeichnet. Damit, so gibt das UVEK bekannt, kann Schweizer CO2 in Norwegen gespeichert und Negativemissionen zwischen den zwei Ländern staatlich anerkannt gehandelt werden.
Norwegen ist laut UVEK auf dem Feld der Speicherung und Entnahme von CO2 führend. Mit dem Abkommen wird der Export und die Speicherung von Schweizer CO2 in Norwegen sowie der Handel mit der Atmosphäre entzogenem CO2 (so genannte «Negativemissionen») ermöglicht. Schweizer Firmen können somit Negativemissionen aus Norwegen kaufen und umgekehrt. Dies gemäss den internationalen Standards des Übereinkommens von Paris. Gemäss UVEK handle es sich um ein Pionierabkommen.
Für Bundesrat Albert Rösti sei es nicht nur deshalb von grosser Bedeutung: «Die Speicherung von CO2 wird auch für die Schweiz auf dem Weg zum Netto-Null-Ziel wichtig sein. Diese Technologie ergänzt unsere bisherigen Instrumente für die Dekarbonisierung.» Zudem sei das Abkommen eine Chance für die Wirtschaft, denn damit werde die Investitionssicherheit für Schweizer Unternehmen erhöht, die in Technologien für die Speicherung von schwer vermeidbaren Emissionen (siehe Zusatzbox) investieren. Anlässlich der Unterzeichnung des Abkommens sollen denn auch bereits ein Dutzend Schweizer Unternehmen und andere Akteure Aktivitäten zur raschen Umsetzung des Abkommens angekündigt haben.
Bundesrat Rösti nutzte die Gelegenheit, um das Projekt «Northern Lights» nahe der Stadt Bergen zu besichtigen, das CO2 auch mithilfe von Schweizer Technologie unter dem Meeresboden dauerhaft speichert. Ausserdem taufte der UVEK-Vorsteher in Oslo ein Schiff, das CO2 transportiert, und besuchte eine Abwasserreinigungsanlage, wo CO2 künftig direkt aus den Abgasen entfernt wird. Weiter diskutierte Bundesrat Rösti an einem Ministertreffen zum Thema «Netto-Null» mit Amtskolleginnen und -kollegen anderer europäischer Länder. Bundesrat Rösti wurde auf dieser Reise von einer Delegation von Wirtschaftsvertretern begleitet.
Die Schweiz hat sich mit dem Klima- und Innovationsgesetz dazu verpflichtet, ihren Treibhausgas-Ausstoss bis 2050 auf Netto-Null zu senken. Dies in erster Linie durch die Verminderung der Emissionen. Schwer vermeidbare Emissionen, insbesondere aus der Zementindustrie, der Abfallverwertung, der Landwirtschaft und der Luftfahrt, müssen mit Technologien zur CO2-Entnahme und -Speicherung vermieden oder ausgeglichen und dauerhaft gespeichert werden. Weil das inländische Potenzial zur CO2-Speicherung begrenzt ist, braucht die Schweiz eine Zusammenarbeit mit dem Ausland. Das Abkommen mit Norwegen wurde am 6. Juni 2025 vom Bundesrat genehmigt.
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