Wissenschaftler der Gruppen von Andreas Züttel an der EPFL und Satoshi Horike an der Universität Kyoto haben laut EPFL das erste Beispiel für ein tief eutektisches Lösungsmittel (DES) für Wasserstoff entwickelt. Dies ist eine transparente, stabile und wasserstoffreiche Flüssigkeit, die bei Raumtemperatur flüssig bleibt. Das neue DES kann bis zu 6,9 Gewichtsprozent Wasserstoff enthalten und übertreffe damit mehrere technische Ziele für die Wasserstoffspeicherung. Zur Herstellung des neuen DES haben die Wissenschaftler Ammoniakboran und Tetrabutylammoniumborhydrid in verschiedenen Mengen gemischt, um herauszufinden, welche Kombinationen bei Raumtemperatur flüssig bleiben würden. Das richtige Verhältnis (zwischen 50 und 80 Prozent Ammoniakboran) ergab eine stabile Flüssigkeit, die auch bei niedrigen Temperaturen keine Kristalle neu bildete (amorph).
Tests sollen gezeigt haben, dass die neue Flüssigkeit Wasserstoff freisetzen konnte, wenn sie auf nur 60 Grad erhitzt wurde. Diese Temperatur liege weit unter derjenigen der meisten wasserstoffreichen Feststoffe. Das neue DES könne daher die Lagerung und den Transport von Wasserstoff wesentlich einfacher und sicherer machen. Statt auf Hochdrucktanks oder sehr kalte Flüssigkeiten angewiesen zu sein, könnten die Industrien so stabile und einfach zu handhabende Wasserstoffträger verwenden, so die Schlussfolgerung der EPFL. Wissenschaftler der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) haben ebenfalls zu dieser in der Zeitschrift Advanced Materials veröffentlichten Arbeit beigetragen.
Die Herstellung einer wasserstoffreichen Flüssigkeit, die bei normalen Temperaturen stabil bleibt, könnte die Speicherung und den Transport von Wasserstoff erheblich erleichtern, wie die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) am Dienstag mitteilte. Sogenannte tief eutektische Lösungsmittel (DES) seien ein vielversprechendes Gebiet. Das sind Mischungen, die bei niedrigeren Temperaturen schmelzen als ihre Bestandteile. Dieser Aspekt ist wichtig, da DES feste wasserstoffreiche Materialien bei viel niedrigeren Temperaturen in leicht handhabbare Flüssigkeiten verwandeln können. Bisher hatte jedoch keines dieser DES Hydridkomponenten verwendet, die besonders wasserstoffreich sind und neue Wege eröffnen könnten, um mehr Wasserstoff in flüssiger Form zu speichern.
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