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03. September 2025

Mikroschadstoffe im Abwasser

Neues System für schnelle und zuverlässige Schadstofferkennung

Mit dem Start des Forschungsprojekts «MikroGraph» nimmt ein neuer Verbund von Forschungseinrichtungen und Unternehmen in Deutschland die Arbeit auf. Ziel ist es, die kontinuierliche Überwachung von Mikroschadstoffen im Abwasser entsprechend der neuen EU-Kommunalwasserrichtlinie zu verbessern.

Mit der Novellierung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie müssen ab 2035 grosse Gemeinden in Deutschland die Mikroschadstoffbelastung in Abwässern durch umfassendere Datenerhebung und gezielte Behandlung um 80 Prozent reduzieren. Derzeit erfolgt die Analyse von Mikroschadstoffen meist über Einzelproben, die in zentrale Labore transportiert und dort untersucht werden. Diese Methode ist zeitaufwendig und erlaubt keine unmittelbare Reaktion auf akute Belastungen. Das Forschungsvorhaben «MikroGraph» möchte diese Herausforderung mit einem Messsystem mit integrierten Bauelementen aus zweidimensionalen (2D) Materialien adressieren, das die Konzentration von Schadstoffen direkt vor Ort erfassen soll und so eine schnelle und zuverlässige Erkennung von Schadstoffen ermöglichen könnte.

Das MikroGraph-System soll auf einer Graphen-Feldeffekttransistor-Technologie basieren, die mit Komponenten aus der Trennsäulen- und Massenspektrometrie kombiniert wird. «Die Kombination aus hochsensibler Graphen-Sensorik und innovativer Labortechnologie eröffnet neue Möglichkeiten für die Umweltanalytik – sowohl in der Forschung als auch in der Routine», ist Oliver Klaeffling, Geschäftsführer der Analytik Jena Gruppe, überzeugt. Damit soll ein Beitrag zur Umsetzung künftiger EU-Vorgaben und zur nachhaltigen Sicherung der Wasserqualität geleistet werden.

 

Modular, sensibel und anpassbar

«Unser Ziel ist ein modulares, hochsensibles und anpassbares Messsystem, das sich nicht nur für Kläranlagen, sondern auch für andere Anwendungen im Gesundheits- und Bevölkerungsschutz eignet», erklärt Andrey Turchanin, Koordinator des Projektes und Professor für Angewandte Physikalische Chemie und Molekulare Nanotechnologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

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