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01. Oktober 2025

1,2,4-Triazol

Zu hohe Konzentration im Trinkwasser aus dem Genfersee

Untersuchungen des Trinkwassers aus dem Genfersee haben ergeben, dass der vorsorgliche Grenzwert für 1,2,4-Triazol in Proben überschritten wird. Die drei betroffenen Kantone Genf, Wallis und Waadt haben bekannt gegeben, dass sie Massnahmen dagegen treffen werden und das Trinken des Wassers bis dahin unbedenklich bleibt.

Im Trinkwasser aus dem Genfersee hat es einen zu hohen Gehalt an 1,2,4-Triazol. Im Sommer entnommene Proben haben gezeigt, dass der gemessene Wert über den eidgenössischen Vorschriften für die Trinkwasserqualität liegt. Laut einer gemeinsamen Medienmitteilung suchen die betroffenen Kantone, Genf, Waadt und Wallis, eine Lösung für das Problem und betonen, dass das 1,2,4-Triazol in den gemessenen Konzentrationen kein nachgewiesenes Gesundheitsrisiko für die Konsumentinnen und Konsumenten darstelle. 1,2,4-Triazol ist ein Bestandteil von Arzneimitteln und Agrochemikalien. Es kann auch aus dem Abbau von Pestiziden, Bioziden oder Medikamenten stammen.

Ein fünfzigstel der bedenklichen Menge

Kürzlich im Trinkwasserversorgungsnetz des Genfersees durchgeführte Analysen ergaben einen durchschnittlichen Gehalt an 1,2,4-Triazol von 0,7 Mikrogramm pro Liter. Bei den gemessenen Konzentrationen stellt dieser Stoff nach wissenschaftlichen Kenntnissen der zuständigen kantonalen Behörden kein nachgewiesenes Gesundheitsrisiko dar. Diese Einschätzung stützt sich insbesondere auf den 2025 veröffentlichten Bericht der französischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, Umweltschutz und Arbeitsschutz (ANSES), in dem ein gesundheitlich unbedenklicher Wert von 51 µg/l 1,2,4-Triazol über einen Zeitraum von sechs Jahren festgelegt wurde. Dieser Grenzwert, der mehr als fünfzigmal höher ist als die gemessenen Mengen, zeige, dass Leitungswasser weiterhin trinkbar sei, heisst es in der Medienmitteilung weiter. Aufgrund des Vorsorgeprinzips haben die betroffenen Kantone dennoch Massnahmen ergriffen. So prüfen die Versorger derzeit Möglichkeiten zur Änderung der Trinkwasseraufbereitung, um sicherzustellen, dass das Wasser den Grenzwerten entspricht.

Hauptsächlich industriellen Ursprungs

Untersuchungen im Wallis sollen ergeben haben, dass die Einträge mehrheitlich aus dem Chemiewerk in Monthey stammen. Der Kanton Wallis hat von den betroffenen Unternehmen die Einführung von Massnahmen verlangt, um eine Überschreitung des vom Bund festgelegten vorsorglichen Grenzwerts für Trinkwasser zu vermeiden. Bisherige, entlang der Rhone durchgeführte Analysen hätten gezeigt, dass das 1,2,4-Triazol hauptsächlich aus dem Chemiewerk in Monthey stammt. Die Trinkwassernetze in der Rhoneebene von Visp bis Collombey seien nicht von dieser Substanz betroffen. Die Waadtländer Unternehmen, die diesen Stoff im Einzugsgebiet des Genfersees verwenden oder entsorgen könnten, wurden ebenfalls kontaktiert. Keines von ihnen verwendet oder entsorgt diesen Stoff.

Quellen und weitere Informationen

sda

Medienmitteilung des Kantons Genf

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