Toolbox für die Planung dezentraler Sanitärsysteme

Ein Nachteil der zentralen Abwasserbehandlung ist, dass damit die gezielte Rückgewinnung von Nährstoffen, organischen Substanzen, Energie und Wasser für die Wiederverwendung erschwert wird. Dezentrale Systeme trennen die verschiedenen Abwasserströme gleich bei der Entstehung. Diese werden anschliessend in der Nähe aufbereitet und die daraus zu gewinnenden Ressourcen wie sauberes Wasser, Nährstoffe und Energie können so einfacher zurückgewonnen werden. Auch Mischformen zwischen zentralen und dezentralen Lösungen sowie die Kombination mit Trocken-WCs sind möglich. An vielen Orten der Welt sind solche Systeme aus unterschiedlichen Gründen bereits etabliert. Auch in der Schweiz und Europa wächst das Interesse an dezentralen Lösungen. Wenn man sich für ressourcenorientierte und dezentrale Sanitär- und Abwassersysteme interessiert, ist es allerdings nicht einfach, sich einen Überblick über mögliche technische Lösungen zu verschaffen. Die Eawag will mit ihrer selbst entwickelten Toolbox für den nötigen Überblick sorgen.

Ziel- und strategieorientiert aufgebaut

Die von einem Team der Abteilung Verfahrenstechnik der Eawag entwickelte Toolbox soll nicht nur eine Einführung ins Thema bieten, sondern Architektinnen, Planern und anderen Interessierten Orientierung bei der Definition der Ziele geben, die mit der dezentralen Lösung erreicht werden sollen. Je nach Ziel und Strategie bieten sich dann verschiedene Technologien an, die auf Faktenblättern vorgestellt werden. Ergänzend werden jeweils Umsetzungsbeispiele vorgestellt, die von Lösungen für einzelne Haushalte bis hin zu solchen für ganze Stadtviertel reichen - sowohl in städtischen als auch in ländlichen Regionen. Die Toolbox möchte damit einen praxisnahen Überblick über die Möglichkeiten für dezentrale Sanitär- und Abwassersysteme bieten.