Plattform für Wasser, Gas und Wärme
News
15. Dezember 2025

PFAS

Neue Grenzwerte für Trinkwasser verschoben

Die EU wird 2026 20 Substanzen der PFAS-Gruppe dem Grenzwert von 0.1 Mikrogramm pro Liter Trinkwasser unterstellen. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen wollte diese Änderung auf den 1. Januar 2026 übernehmen. Diese Anpassung für die Schweiz ist verschoben worden.

Die für Januar 2026 geplante Anpassung im Bereich von Grenzwerten für Substanzen der PFAS-Gruppe im Trinkwasser wurden laut einem Bericht von SRF vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen vorerst aufgeschoben. Analog zu Anpassungen in der EU sollten neu 20 Substanzen der PFAS-Gruppe neu als relevant eingestuft werden und damit einem Grenzwert von 0.1 Mikrogramm pro Liter Trinkwasser unterstellt werden. Auf Anfrage von SRF begründete das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen die Verschiebung mit den laufenden politischen Diskussionen. Ein Vorstoss der Umweltkommission des Ständerates hatte verlangt, dass die Schweiz, unabhängig von der EU, eigene PFAS-Grenzwerte festlegen solle. Beide Räte hatten diesem Vorstoss zugestimmt. Ausserdem sollten die Grenzwerte für Trinkwasser auch mit den Grenzwerten für Lebensmittel abgestimmt werden, schreibt das SRF.  

SVGW: Langfristige Lösung ist ein Verbot der verzichtbaren PFAS

Laut SVGW hält der Grossteil der Wasserversorgungen in der Schweiz bereits die Höchstwerte der EU ein. Versorgungen, die mit Punktbelastungen konfrontiert sind, weil beispielsweise über längere Zeit PFAS-haltiger Löschschaum im Einzugsgebiet der Fassung eingesetzt wurde, haben bereits Massnahmen ergriffen. Solche Massnahmen sind teuer, energieintensiv und nicht nachhaltig, da sie die Symptome bekämpfen, ohne die Ursache des Problems anzugehen.

Deswegen spricht sich der SVGW für ein rasches Verbot der ganzen Stoffgruppe bei nicht-essentiellen Anwendungen aus. Weil PFAS sich in der Umwelt kaum abbauen, wird die Belastung nicht über die Zeit abnehmen. Wo PFAS unverzichtbar sind, muss sichergestellt werden, dass sie nicht in die Umwelt gelangen. Ersatzprodukte dürfen nicht ihrerseits wieder problematische Eigenschaften haben. Der SVGW hält ausserdem fest, dass ein Verbot erst dann sinnvoll und effektiv ist, wenn diese Stoffe international oder zumindest in der EU verboten werden. Es braucht in Bezug auf PFAS jetzt dringend eine ähnliche Anstrengung, wie sie beim Verbot und Ersatz von FCKW unternommen wurde.

Quellen und weitere Informationen

Bericht des SRF

Kommentar erfassen

Kommentare (0)

e-Paper

«AQUA & GAS» gibt es auch als E-Paper. Abonnenten, SVGW- und/oder VSA-Mitglieder haben Zugang zu allen Ausgaben von A&G.

Den «Wasserspiegel» gibt es auch als E-Paper. Im SVGW-Shop sind sämtliche bisher erschienenen Ausgaben frei zugänglich.

Die «gazette» gibt es auch als E-Paper. Sämtliche bisher erschienen Ausgaben sind frei zugänglich.