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05. Oktober 2020

Prolog

Umfassendes Wassermanagement ist notwendig

Lange Zeit war es das Ziel, das Wasser möglichst schnell aus Siedlungsgebieten abzuleiten. Aber die Probleme der Umweltverschmutzung, des Klimawandels, der zunehmenden Versiegelung usw. zeigen, dass dies nicht mehr ausreicht. In der Tat muss die Thematik des Wassermanagements aus einem globalen und interdisziplinären Blickwinkel betrachtet werden. Genauer geht es darum, die Rolle des Wassers in Stadtgebieten zu überdenken und zu einem natürlicheren und nachhaltigeren Kreislauf zu gelangen. Dazu ist die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen unverzichtbar.

Architekten, Stadtplaner, Energiespezialisten usw. sind fortan an Projekten beteiligt und dazu aufgerufen, mit Ingenieuren zusammenzuarbeiten. Diese Zusammenarbeit ist allerdings nicht einfach: Die Beteiligten müssen ein gemeinsames Vokabular finden und lernen, miteinander zu kommunizieren und voneinander zu lernen. Dieser neue Ansatz erfordert zudem einen Balanceakt zwischen konzeptuellen, globalen und detaillierten Phasen, für die fundiertes Wissen und termingerechte Ausführungen notwendig sind.

In den letzten Jahren hat sich daher das Spektrum der erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten erheblich erweitert. Die Ingenieurausbildung muss diese Herausforderungen berücksichtigen. Glücklicherweise sind die heutigen Lehrpläne bereits weitgehend interdisziplinär. Die Studierenden sehen dies jedoch nicht unbedingt als Chance. Am Ende meiner Kurse habe ich oft die folgende Bemerkung gehört: «Wir verfügen über Wissen in vielen Bereichen, aber wir sind auf nichts spezialisiert.» Es ist schwierig, die Studierenden davon zu überzeugen, dass dies eine Chance ist: Sie haben gelernt zu lernen und verfügen über ein breites Wissen in verschiedenen Bereichen. So werden sie die künftigen Herausforderungen des Wassermanagements meistern können. In meinen Augen ist dieser Wandel des Ingenieurberufs spannend: Kreativität, Einfallsreichtum sowie das Lösen spezifischer und lokaler Probleme gehören zu unserer täglichen Arbeit.

E-Paper A&G N° 10|2020

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