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06. Juli 2021

Prolog

Generationenaufgabe Gewässerschutz

«Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt.» In letzter Zeit habe ich immer wieder an diesen bekannten Ausspruch des Philosophen Immanuel Kant denken müssen. Schliesslich haben die Pandemie und die Massnahmen dagegen unsere persönlichen und gesellschaftlichen Freiheiten in den letzten eineinhalb Jahren teilweise stark eingeschränkt. Wir mussten alle umdenken und unseren Alltag beruflich und privat umgestalten. Nun freue ich mich, wie viele andere auch, auf die Schritt für Schritt zurückgewonnene Normalität und die damit einhergehenden Freiheiten.

Wie wir aus der Situation in den letzten Monaten lernen konnten, kann das Gleichgewicht zwischen Schutz, Nutzen und Freiheit zuweilen sehr fragil sein. Das gilt auch für den Gewässerschutz. Zum Beispiel setzen wir heute sowohl bei der Arbeit wie auch im Privatleben unzählige Produkte ein, etwa Kosmetika, Wasch- und Putzmittel, Medikamente, Pestizide usw. Ihre Zahl wird immer grösser. Der Nutzen daraus ist für uns Menschen gross. Aus Sicht des Gewässerschutzes sind dieser Entwicklung dann Grenzen gesetzt, wenn die Stoffeinträge von diesen Produkten in die Gewässer Wasserlebewesen schädigen oder Trinkwasserressourcen belasten. Um die Auswirkungen unseres Tuns auf die Gewässer unter Kontrolle zu halten, um sie also genügend zu schützen, ist ein ganzer Strauss von Massnahmen nötig. Da immer neue Produkte entwickelt und eingesetzt werden, müssen sich die Massnahmen zum Schutz der Gewässer ebenfalls laufend weiterentwickeln.

Druck auf die Gewässer entsteht auch durch die stetig fortschreitende Überbauung, vor allem im Mittelland. Das «Bauwerk Schweiz» wächst und wächst. Strassen und Bahnlinien werden erweitert, Bauwerke und Infrastrukturen stossen vor allem in dicht überbauten Gebieten in den Untergrund vor. Bei diesen Entwicklungen müssen wir den Schutz des Grundwassers als wichtigste Trinkwasserressource sicherstellen, damit wir und unsere Nachkommen diese weiterhin nutzen können. Gewässerschutz ist eine Generationenaufgabe, die sich laufend weiterentwickelt. Gemeinsam können wir sicherstellen, dass auch unsere Nachkommen über dieselben Freiheiten verfügen werden, wie wir sie heute kennen.

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