Plateforme pour l’eau, le gaz et la chaleur
News
05. mai 2025

Fachausweisübergabe

Die neuen Klärwerkfachfrauen und -männer nahmen in Bern ihren Fachausweis entgegen

Die Übergabe der eidgenössischen Fachausweise «Klärwerkfachmann/Klärwerkfachfrau» fand dieses Jahr am 28. März statt. Ort der Feierlichkeiten war der Kursaal in Bern. Neunundvierzig Kandidatinnen und Kandidaten aus der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin hatten die Prüfungen im letzten Herbst bestanden, achtundvierzig von ihnen konnten der Einladung zur Feier Folge leisten und ihre Urkunden persönlich in Empfang nehmen.
Jürg Sinniger 

Von den erfolgreichen Kandidatinnen und Kandidaten stammen 27 aus der Deutschschweiz, 20 aus der Romandie und 2 aus dem Tessin. Für ihre Ausbildung zum Klärwerkfachmann oder zur Klärwerkfachfrau haben sie alle entweder die Kurse des «Verbands Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute VSA» oder diejenigen der «Groupe romand pour la formation des exploitants de stations d’épuration FES» besucht, je nachdem, ob sie Deutsch oder Französisch als Unterrichtssprache bevorzugten. Die Prüfungen selbst konnten sie in deutscher, französischer oder italienischer Sprache ablegen.

VSA und FES sind die beiden Trägervereine der deutsch- bzw. französischsprachigen Kurse, die auf die Prüfungen zur Erlangung des eidgenössischen Fachausweises «Klärwerkfachmann/-fachfrau» vorbereiten. Die Prüfungen selbst können in deutscher, französischer oder italienischer Sprache abgelegt werden.

Während der VSA seine Kurse jährlich anbietet, findet die Ausbildung des FES in dreijährigen Zyklen statt. Da mit den Prüfungen im letzten Jahr ein solcher Zyklus abgeschlossen wurde, konnten an der Feier zahlreiche Kandidatinnen und Kandidaten aus dem Tessin und der Romandie das «brevet fédéral» entgegennehmen. Repetentinnen und Repetenten haben dieses Jahr Gelegenheit, die Teile der Prüfung, die sie nicht bestanden haben, zu wiederholen.

 

Eingeladen zur Feier hatte die Kommission, die für die Durchführung der Prüfungen zur Erlangung des Fachausweises verantwortlich ist. Nach dem Apéro in der Lobby versammelten sich die Gäste der Feier im Saal, wo der Präsident der Prüfungskommission, Peter Lehmann, den offiziellen Teil der Übergabe eröffnete. Er begrüsste die Anwesenden auf Deutsch und Französisch und gratulierte ihnen zu ihrem Erfolg. Mit dem Fachausweis «Klärwerkfachmann/-fachfrau» bescheinige ihnen die Eidgenossenschaft, dass sie «über das erforderliche berufliche Fachwissen und das Know-how verfügen, um Abwasseranlagen so betreiben zu können, dass der Schutz von Mensch, Gewässern und Umwelt möglichst jederzeit gewährleistet ist.» Durch die Ausbildung, die sie nun erfolgreich abgeschlossen hätten, seien sie gut auf die Erfüllung dieser verantwortungsvollen Aufgabe vorbereitet. Umberto Ballabio, der in der Prüfungskommission die italienischsprachige Schweiz vertritt, schloss sich – auf Italienisch – seinem Vorredner an. Die Kandidatinnen und Kandidaten würden ihren Fachausweis zu Recht mit Stolz entgegennehmen, hätten sie doch über eine lange Zeit intensiv gelernt und eine anspruchsvolle Prüfung bestanden.

Anschliessend würdigten Peter Lehmann, Anja Herlyn, Co-Präsidentin des VSA, und Jonas Margot, Präsident des FES, die Leistungen der Kandidatinnen und Kandidaten. Sie betonten in ihren Ansprachen, dass der Tätigkeit der Klärwerkfachmänner und -fachfrauen grosse Anerkennung gebühre. Peter Lehmann rief die Zeiten in Erinnerung, als das Abwasser, das in unsere Flüsse und Seen eingeleitet wurde, «ein stinkender Cocktail» war, der in den Gewässern «ein biologisches Desaster» verursachte. Heute hat der Ablauf von Kläranlagen beinahe die Qualität von Trinkwasser, und unsere Flüsse sind auch dann Badegewässer, wenn sie wie der Rhein, die Rhone, die Aare oder die Limmat mitten durch grosse Städte fliessen. Während die Sauberkeit unserer Gewässer für alle sichtbar ist, bleibt die Arbeit der Klärwerkfachleute aber im Verborgenen. Sie sind die unsichtbaren Helden, die sich tagtäglich für die Gesundheit von Ökosystemen und Menschen einsetzen. Auch Anja Herlyn warf zu Beginn ihrer Ansprache einen Blick zurück: Den Gründerinnen und Gründern des VSA sei es bereits vor mehr als achtzig Jahren klar gewesen, dass es für den Gewässerschutz nicht nur das Wissen der Ingenieure brauche, sondern auch die Perspektive der Leute, die für den sicheren Betrieb und die Werterhaltung der Kläranlagen sorgen. Sie lud die neuen Klärwerkfachleute ein, mit allen Institutionen und Disziplinen, die sich im Schutz der Gewässer engagieren, zusammenzuarbeiten. Neben dem Blick nach aussen ist aber auch die Reflexion der eigenen Arbeit wichtig. Anja Herlyn betonte die Bedeutung einer gesunden Fehlerkultur, in der Fehler nicht vertuscht, sondern offen diskutiert werden. Da auf einer ARA ein grosser Fehler weitreichende Konsequenzen haben kann, ist es unerlässlich, aus kleinen Fehlern zu lernen. Jonas Margot hob hervor, dass der Gewässerschutz in der Schweiz international einen hervorragenden Ruf geniesst, woran sie, die Klärwerkfachleute, einen grossen Anteil haben. Sein Blick in die Zukunft versprach mit Themen wie Mikroverunreinigungen, Kreislaufwirtschaft und Energierückgewinnung hochspannende Zeiten.

Die Prüfungen sind ein Meilenstein: einerseits sind sie ein Abschluss einer Ausbildung, andererseits ein Startpunkt in ein Berufsleben in einem sich ständig weiterentwickelnden Umfeld. Da die Arbeit der Klärwerkfachleute nicht in aller Öffentlichkeit stattfindet, ist es wichtig, dass sie von ihrer Arbeit und ihren Erfolgen im Dienst des Gewässerschutzes erzählen. Eine vermehrte Sicht- und Hörbarkeit der Klärwerkfachleute wirbt zudem für die interessanten Berufe der Wasserwirtschaft. Die beste Werbung ist Eigenwerbung, gerade, wenn sie durch Mund-zu-Mund-Propaganda geschieht. Viele junge Männer und Frauen, die vor der Berufswahl stehen, entscheiden sich aufgrund von persönlichen Begegnungen für eine bestimmte Ausbildung.

Der Fachausweis wurde auch in diesem Jahr vom Diplomzusatz des «Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) Berufsbildung» begleitet. Alle neuen Klärwerkfachmänner und -frauen erhielten zudem einen Kugelschreiber mit VSA- und FES-Logo, der ihnen im Alltag auf der ARA sicher gute Dienste leisten wird.

Dank an alle Beteiligten

Ein besonderes Dankeschön wurde an Sandra Tschanz vom Prüfungssekretariat ausgesprochen, die seit einundzwanzig Jahren die Berufsprüfungen in allen drei Sprachen organisiert und für deren reibungslose Durchführung sorgt. Dank gebührt auch den Mitgliedern der Prüfungskommission sowie den rund siebzig Expertinnen und Experten, die die Laborprüfungen begleiteten, die schriftlichen Prüfungen korrigierten und die mündlichen Prüfungen abnahmen. Und nicht zuletzt wurde den Kursleiterinnen und -leitern sowie den Betrieben gedankt, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichten, die Ausbildung zu absolvieren.

Nach der Ausbildung ist vor der Weiterbildung

Das Mittagessen, das der Übergabe der Urkunden folgte, bot Gelegenheit, Erinnerungen an die abwechslungsreiche und intensive Zeit der Ausbildung auszutauschen und gemeinsame zukünftige Aktivitäten zu planen. Zu diesen gehört vielleicht der Besuch einer Weiterbildung. Als Ergänzung zur Ausbildung bieten der VSA sowie GRESE und ARPEA Kurse und Tagungen zu aktuellen Themen aus den Bereichen Gewässerschutz und Abwasserreinigung an. Die Einladungen und das Programm werden allen Absolventinnen und Absolventen der Klärwerkpersonalkurse mit dem KA-Betriebs-Info oder elektronisch mit dem VSA-Newsletter zugestellt.

Die neuen Klärwerkfachfrauen und -männer:

Kandidaten VSA: Bärtschi Markus, Bassanini Alessandro, Binz Roger, Blaser Roman, Blumenthal Marco, Bösch Pius, Bossert Herbert, Buholzer Thomas, Delgado Diego José, Ebener Stephan, Egli Michael, Erb Simon, Gafner Jürg, Keller Daniel, Mumenthaler Mario, Neff Gallus, Odoni Claudio, Peier Thomas, Riess Samuel, Staubli Michael, Steiner Christof, Theiler Marcel, Waldispühl Michael, Zimmermann Philipp, Zurkirchen Marco und drei Absolventen, die ungenannt bleiben möchten.

Kandidat/innen FES: Biolley Julien-Roger, Camélique Alexandre, Chauvy Joris, Codoni Eliano, Crittin Yvan, Delfauro Goltz Nadia, Demierre Laurent, Etter Kewin, Jakob Julien, Maillard Aurélien, Mathieu Gilles, Muller Johan, Papaux Cédric, Pirkheim Frédéric, Randazzo Céline, Sanglard Pauline, Sierro Alexandre, Smajic Resid, Théodoloz Patrick, Turin Fabrice, Walpen Sébastien Pierre

Kommentar erfassen

Kommentare (0)

e-Paper

Avec l'abonnement en ligne, lisez le E-paper «AQUA & GAS» sur l'ordinateur, au téléphone et sur la tablette.

Avec l'abonnement en ligne, lisez le E-paper «Wasserspiegel» sur l'ordinateur, au téléphone et sur la tablette.

Avec l'abonnement en ligne, lisez le E-paper «Gasette» sur l'ordinateur, au téléphone et sur la tablette.