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11. Februar 2021

Fernwärme

Reges Interesse am Thema Fernkälte und Anergie

Der SVGW hat 2020 die Richtlinie F2 in Kraft gesetzt. Sie befasst sich mit Fernkälte- und Anergienetzen, also der Verteilung von niedertemperierter Fernwärme mit < 30 °C Vorlauftemperatur. Zur Lancierung der Richtlinie F2 hat der SVGW Webinare durchgeführt. Zudem soll eine Fachgruppe Fernkälte und Anergie gegründet werden.

Die Bedeutung von Fernkälte- und Anergienetzen hat in jüngster Zeit auch in der Schweiz stark zugenommen. Dem trägt der SVGW Rechnung und hat 2020 die Richtlinie F2 herausgegeben und in Kraft gesetzt. Sie komplettiert das bestehende SVGW Regelwerk Fernwärme im Bereich der leitungsgebundenen thermischen Netze. Die Abgrenzung zwischen der Richtlinie F1 für Fernwärmenetze und der nun vorliegenden Richtlinie F2 liegt bei 30 °C Vorlauftemperatur. In der Richtlinie F2 werden Vorgaben behandelt, die bei der Planung und Projektierung, bei Bau und Qualitätssicherung sowie beim Betrieb und der Instandhaltung von Fernkälte- und Anergienetzen zu beachten sind. Sie ist auf Betreiber von Anergienetzen, Planer und Ingenieure sowie an Entscheidungsträger und Behörden ausgerichtet, die sich mit Fernkälte und Anergienetzen beschäftigen.

Die Richtlinie F2 für Fernkälte- und Anergienetze ist auf Deutsch und Französisch in gebundener Form oder als Download im SVGW-Shop erhältlich. 

Grosser Bedarf an Informationen

Die Inkraftsetzung der Richtlinie F2 hat der SVGW zum Anlass genommen, im November und Dezember 2020 Webinare zum Thema Fernkälte- und Anergienetze durchzuführen. Die rege Teilnahme an den beiden Anlässen hat das Interesse und gleichzeitig den grossen Bedarf nach

Informationen in der Branche an diesem aktuellen Thema gezeigt. Nach einer allgemeinen Einführung in das Thema Fernkälte- und Anergie, stellten Andreas Peter und Stefan Güpfert, SVGW, den Aufbau und den Inhalt der Richtlinie F2 vor. Dabei wurden die wichtigsten Eigenschaften von Fernkälte- und Anergienetzen anhand von Unterschieden zu klassischen Fernwärmenetzen erläutert.

In einem zweiten Beitrag ging Matthias Mast, Amstein und Walthert AG, auf Rahmenbedingungen bei der Planung von Fernkälte- und Anergienetzen ein. Dabei stellte er die verschiedenen Einflussgrössen in den Mittelpunkt, die in der Planungsphase zur Systemauswahl und zur Festlegung der Betriebsparameter herangezogen werden. Auf grosses Interesse stiess auch der dritte Beitrag, in dem Patrick Fässler, WWZ AG, das Fernkältenetz Circulago der WWZ in Zug vorstellte. In seinen Ausführungen erläuterte er die wichtigsten Meilensteine des Projekts von der Planungsphase über Ausführung und Bau dieses Jahrhundertprojekts der WWZ bis hin zu Fragen rund um Betrieb und Unterhalt.

Wunsch nach Erfahrungsaustausch

Insgesamt haben über 140 Teilnehmer online an den beiden Anlässen teilgenommen. Darunter Vertreter von Versorgungsunternehmen, Ingenieur- und Planungsbüros sowie von Herstellern und Lieferanten aus dem Bereich der Fernkälte und Anergie. Mehrere Teilnehmer haben die Gelegenheit genutzt, ihren Wunsch nach einem weiterführenden Erfahrungsaustausch zu den besprochenen Themen zu äussern. Gerne nimmt der SVGW dieses Anliegen auf und wird in den kommenden Monaten die Fachgruppe Fernkälte und Anergie ins Leben rufen. Interessierte Kreise aus der Branche sind eingeladen, sich für die Fachgruppe anzumelden und an einem künftigen Austausch teilzunehmen: fernwaerme@svgw.ch

 

 

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