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11. April 2017

Ressourcenschutz

SVGW führt Sekretariat der Allianz Pestizidreduktionsplan

Im 2016 hat der SVGW aktiv an der Erarbeitung des alternativen Pestizidreduktionsplanes mitgearbeitet. Als Vertreter der Wasserversorgungen setzt sich der SVGW für einen wirksamen Ressourcenschutz ein, der Beitritt zur Allianz zeigte sich als geeignetes Mittel. Damit konnte zusammen mit weiteren Fach- und Umweltorganisationen eine konkrete und realisierbare Vision vorgelegt werden, wie der Pestizideinsatz in der Schweiz reduziert werden kann. Dies diente auch als wirksamen Druck gegenüber Bundesämtern, welche im Auftrag des Bundes einen nationalen Pestizidreduktionsplan ausarbeiten mussten.

Inzwischen steht der nationale Pestizidreduktionsplan kurz vor der zweiten Ämterkonsultation und wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte in Kraft gesetzt werden.

Pestizidbelastungen zwingt Branche zum Handeln

Organische Pestizide, deren Abbauprodukte und andere Spurenstoffe können bekanntermassen in gewissen Trinkwasserfassungen nachgewiesen werden. Diese Fremdstoffe treten landesweit an 22% der Messstellen in Konzentrationen von mehr als 0.1µg/l im Grundwasser auf. In intensiv ackerbaulich genutzten Gebieten liegen die Konzentrationen sogar an 70% der Messstellen über diesem Grenzwert. Die festgestellte Trendentwicklung ist besorgniserregend. Dies entlockte sogar dem Präsidenten des Bauernverbandes, Markus Ritter ein Zitat im 10vor10-Beitrag vom 4. April, dass die angestrebte Reduktion der Pflanzenschutzmittel eine Win-Win-Situation bringen, einerseits eine Entlastung für die Natur/Umwelt und für Landwirte niedrigere Kosten. Nehmen wir ihn beim Wort!

Es braucht auf jeden Fall das starke Engagement der Wasserversorger für den Trinkwasser-Ressourcenschutz. Um den Druck auf eine wirksame Umsetzung des Pestizidreduktionsplanes aufrecht zu erhalten, wird nun der SVGW in den nächsten Monaten das Sekretariat der Allianz Pestizidreduktionsplan übernehmen und die fruchtbare Koordination der Aktivitäten und den Fachaustausch weiterhin gewährleisten.

Die Allianz wird als informelle Plattform weitergezogen. Das Ziel der Allianz ist...

  • ...ein koordiniertes Lobbying für eine deutliche Pestizidreduktion
  • ...eine proaktive Begleitung der Umsetzung des Aktionsplans Pestizide für die kommenden Jahre sicherzustellen
  • ... die Pflege eines regelmässigen gegenseitigen Austauschs zum Thema "Pestizide in der Landwirtschaft"
  • ... Diskussion mit eingeladenen Gästen aus der Land- und Ernährungswirtschaft und der Verwaltung
  • ... Planung und Finanzierung gemeinsamer Aktivitäten (Tagung, Medienanlass, Studien, etc.)
Teilnehmende Organisationen

Während einer Übergangsphase wird eine Kerngruppe bestehend aus einem guten Dutzend Organisationen die Arbeit koordinieren. Zu einem späteren Zeitpunkt können auch weitere Organisationen zur Teilnahme angefragt werden. 

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